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Helfer in schweren Stunden

Wohin wende ich mich mit meinem Kummer?

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Wie tief und wie lange jemand nach dem Tod eines wichtigen Menschen trauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Foto: Christin Klose/dpa-mag

Im Trauerfall finden Angehörige zahlreiche Formen der Unterstützung

Nach dem Tod eines geliebten Menschen versinken viele Hinterbliebene in Trauer: ein Prozess, bei dem es oft Unterstützung braucht – nicht nur von Freunden, sondern auch von professionellen Anbietern. „Theoretisch kann jeder Trauerbegleitung anbieten“, sagt Alexander Helbach von der Verbraucherinitiative Bestattungskultur Aeternitas. In der Regel haben Trauerbegleiter eine Ausbildung absolviert und ein Zertifikat erworben, darauf sollte man achten.Anlaufpunkte für Trauernde sind Selbsthilfegruppen und Vereine, Institutionen wie Wohlfahrtsverbände oder kirchliche Einrichtungen, Hospizeinrichtungen, Psychotherapeuten und Bestattungsunternehmen. Erste Ansprechpartner sind dabei oft die Bestatter, die mit Selbsthilfegruppen und Trauernetzwerken zusammenarbeiten. „Viele Bestatter sind zudem in Trauerpsychologie ausgebildet und begleiten Hinterbliebene oft seelsorgerisch über die Bestattung hinaus, sie bieten in ihren Räumen, oft ehrenamtlich, Trauergruppen und Trauercafés an“, erklärt Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter. Angebote zur Begleitung gibt es bundesweit, eine Übersicht findet sich beispielsweise in dem Verzeichnis trauergruppe.de, dem Portal www.gute-trauer.de oder auch auf verwitwet.de.

Zusätzlich gibt es viele spezialisierte Angebote. Zum Beispiel Trauergruppen für Eltern und Geschwister vom Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister unter veid.de. Eltern, die ihr Kind vor, während oder kurz nach der Geburt verloren haben finden Angebote unter initiative-regenbogen.de. Menschen, die jemanden durch einen Suizid verloren haben schauen zum Beispiel hier: agus-selbsthilfe.de. Im Gruppenrahmen können Trauernde im Zusammensein und im Gespräch Unterstützung finden. Auch dabei gibt es Begegnungsmöglichkeiten wie offene und geschlossene Gesprächsgruppen, Wochenendseminare oder auch Trauerreisen, zählt Alexander Helbach auf. Die Treffen finden oft über Monate oder länger statt.

Manche Trauernde brauchen oder suchen hingegen die Unterstützung im Einzelgespräch. „Das hängt davon ab, wer diese anbietet“, sagt Marianne Bevier vom Bundesverband Trauerbegleitung. Viele der Angebote, wie etwa von Kirchen und Hospizdiensten, sind spendenfinanziert und werden durch ehrenamtliche Arbeit unterstützt. Die Kosten sind dann gering, manchmal sind die Angebote sogar kostenlos.

Eine individuelle Begleitung durch einen selbstständigen Trauerbegleiter hingegen kann in etwa soviel wie eine privat gezahlte Stunde beim Therapeuten kosten. Ein Richtwert sind knapp 60 Euro pro Stunde. Das muss man in der Regel selbst bezahlen. Zertifizierte Trauerbegleiter findet man auf der Website des Bundesverbands Trauerbegleitung. dpa