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Wie die Natur in Trauerzeiten hilft

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Jeder Abschied von einem geliebten Menschen ist so individuell wie ein handgeschriebener Brief, den man auch am Baumgrab laut vorlesen kann. Foto: djd/FriedWald

Die Trauerfeier ganz individuell gestalten

Der Tod eines geliebten Menschen ist schwer zu bewältigen. Persönliche Rituale werden dabei als hilfreich empfunden. Zum Beispiel ein Spaziergang im tröstlichen Wald statt des Sonntagsbesuchs auf dem klassischen Friedhof. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag des Bestattungswaldbetreibers FriedWald.Schon die Trauerfeier soll - so der Wunsch der Befragten - einen individuellen Charakter haben: Die Hälfte der Studienteilnehmer wünscht sich eine alternative Form der Beisetzung unabhängig von einem Friedhof, etwa unter Bäumen. Diese Art der Bestattung kommt einem weiteren Anliegen entgegen: Die Grabpflege entfällt, sie wird von der Natur übernommen. Das möchte laut Studie jeder Zweite.

Studie zeigt: Rituale spielen bei der Bewältigung eine große Rolle

Ein Ort zum Trauern ist für viele wichtig

Weil Angehörige und Freunde an einem Grab immer wieder aufs Neue Abschied nehmen können, ist für 76 Prozent der Teilnehmer ein Ort zum Trauern wichtig, der entspannt besucht werden kann – unabhängig von Öffnungszeiten oder auch in Begleitung des eigenen Hundes als Gefährten. Dann wird zum Beispiel zum Geburtstag des Verstorbenen ein Waldspaziergang zu seinem Gedenken unternommen. Bei der Ankunft am Baum, an dem der geliebte Mensch beigesetzt wurde, öffnen die Angehörigen eine Flasche Sekt und stoßen auf ihn an. Doch es gibt noch viele weitere Möglichkeiten und Trostrituale: Manche der Hinterbliebenen schreiben einen Brief und lesen diesen laut vor, während sie an den Wurzeln des Baumes sitzen und diesen berühren. Oder sie bringen sich als Andenken zum Beispiel kleine Astbündel, Steine oder Blätter aus dem Wald nach Hause mit.

Weitere Erkenntnisse aus der Studie, etwa zu verschiedenen Trauerphasen, finden sich unter www.friedwald.de. djd

Die Trauerfeier ganz individuell gestalten

Ein freier Trauerredner kann den Angehörigen Trost und Unterstützung bieten

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In der Trauerrede blickt man zurück auf das Leben des Verstorbenen. Foto: djd/Trauerredner-schaufler.de

Wenn ein Familienmitglied oder enger Freund verstirbt, wünschen sich die Hinterbliebenen eine würdevolle Trauerfeier. Früher hielt man diese in einem religiösen Rahmen ab, heutzutage ist das kein Muss mehr.

Auch weltliche Form des Abschieds ist möglich

Falls der Angehörige nicht Mitglied einer Kirche war oder die Familie keine kirchlich geprägte Feier wünscht, bietet sich eine weltliche Form des Abschieds an. Bei solch einer freien Zeremonie steht nicht der Gedanke an Gott, sondern der Verstorbene selbst, sein Leben und sein Charakter im Mittelpunkt. Eine freie Trauerfeier muss nicht nach starren Regeln ablaufen, sondern lässt sich im Gegenteil genauso individuell abhalten, wie das Leben des Verstorbenen war.

Trauerredner begleitet die Hinterbliebenen

Unmittelbar nach dem Tod des geliebten Menschen fällt es schwer, eine schöne Gedenkfeier zu organisieren und womöglich noch selbst über die verstorbene Person zu sprechen. Diese Aufgabe übernimmt oft ein Trauerredner. Er hilft bei der Organisation der Feierlichkeit, gestaltet den Tag im Sinne des Verstorbenen und begleitet die Trauergäste beim letzten Gang.

„Die Zeremonie sollte immer individuell gestaltet werden und die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegeln“, erklärt Andreas Schaufler, zertifizierter Trauerredner aus Erlangen. „Trotzdem können Rituale den Familienmitgliedern Sicherheit geben und bei der Trauerbewältigung helfen.“

Gemeinsam den Abschied planen

Auf www.trauerredner-schaufler.de erfahren Hinterbliebene mehr über die Arbeitsweise eines Trauerredners und auch über dessen Honorar. Wichtig ist, dass ein Trauerredner sich im Vorfeld viel Zeit für das Vorgespräch nimmt.

Bei dieser Gelegenheit erläutert die Familie ihre Wünsche und Vorstellungen für die Feier und erzählt aus dem Leben des Verstorbenen. Gemeinsam legt man dann unter anderem fest, wie die Trauerrede gestaltet sein soll und welche Musik erklingt. So ist es beispielsweise möglich, dass Lieder ausgewählt werden, die der Verstorbene gern gehört hat, die im Kontext zu ihm stehen oder die ganz einfach Trost spenden. djd

Wichtig: Im Trauerfall nicht allein bleiben

Soziale Netzwerke können helfen, den Verlust zu verarbeiten

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Soziale Netzwerke bieten Unterstützung und Halt

Wohl jeder kennt die Situation, sich in einem Trauerfall allein zu fühlen. Das Empfinden, mit seinem Schmerz alleine zu sein, kann diesen noch verschlimmern und leicht dazu führen, keinen Ausweg mehr zu sehen.

Deshalb ist es wichtig, gerade in solchen Momenten die persönlichen sozialen Netzwerke nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn es manchmal hilfreich sein kann, ein paar ruhige Augenblicke alleine zu verbringen, sollte man sich nicht auf Dauer von der Außenwelt abschotten. Familie und Freunde können helfen, traurige Erlebnisse besser zu verarbeiten und Ablenkung von den Sorgen verschaffen. Wichtig in solchen Momenten sind die engen und persönlichen Kontakte, die ein Mensch um sich herum aufgebaut hat. Personen, mit denen man selbst schon schöne Erlebnisse teilen konnte und die einen in guten Zeiten kennengelernt haben, wissen oft, was einem zur Aufheiterung hilft.

Das gegenseitige Vertrauen, das zu Familie und Freunden bestenfalls besteht, bildet außerdem eine Basis, die helfen kann, über die eigene Trauer zu sprechen. Auch dies ist wichtig für den Prozess des Verarbeitens. Im gemeinsamen Gespräch können neue Ideen und Anregungen entstehen, wie der weitere Weg zur Verarbeitung aussehen kann. Vertrauenspersonen können wiederum ihre sozialen Netzwerke aktivieren, um eventuelle Hilfsangebote anzubieten.

Auch die eigenen Netzwerke in Form von Vereinen oder anderen Hobbygemeinschaften sind in solchen Zeiten sehr viel Wert. Regelmäßige Treffen und Aktivitäten sorgen für Ablenkung und dafür, seinen gewohnten Tagesablauf nicht vollständig unter der Trauer aufzugeben.

Bestenfalls können soziale Netzwerke nach einer Zeit des Schmerzes zu einem Neustart motivieren und neue Perspektiven aufzeigen. Die Übernahme einer neuen Aufgabe im Sportverein oder einer anderen Gemeinschaft kann das Selbstwertgefühl steigern und zu neuem Lebensmut verhelfen. lps/ML