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Weihnachtspost aus aller Welt

Gäste finden im Kloster Ruhe und das Gefühl von Wärme

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Für Alleinstehende öffnet das Kloster an Heiligabend seine Pforten. Seit 1996 gibt es das Angebot einer gemeinsamen Feier. Fotos: Hermann (2)

Ordensgemeinschaft öffnet an den Festtagen ihre Türen

Hinter den dicken Klostermauern ticken die Uhren manchmal etwa anders: Vorweihnachtliche Hektik und Stress haben dort keinen Platz. Vielmehr bestimmen Ruhe und innere Einkehr das klösterliche Zusammenleben. Erst recht gilt dieser Grundsatz im Advent – in einer Zeit der Vorfreude auf das Fest zur Geburt Jesu.

"Hier bei uns finden unsere Gäste ein Gefühl von Wärme, können miteinander ins Gespräch kommen und singen."

Schwester Barbara Silbe, Äbtissin des Klosters

Für Heiligabend plant die Ordensgemeinschaft aus Schwestern und Konventualinnen wieder eine gemeinsame Feier mit alleinstehenden Menschen, die in dieser besonderen Nacht nicht traurig und einsam zu Hause sitzen wollen. Bereits seit 1996, als die Diakonische Schwesternschaft aus Wolmirstedt die Klosterleitung übernahm, bietet die schwesterliche Kommunität solche Feiern an – und öffnet zu diesem Zweck die Klostertüren in Barsinghausen für einen kleinen Besucherkreis. „Diese Menschen wollen an Heiligabend nicht allein sein. Hier bei uns finden sie ein Gefühl von Wärme, können miteinander ins Gespräch kommen und singen. Für diese Möglichkeit sind unsere Gäste sehr dankbar“, berichtet Schwester Barbara Silbe, Äbtissin des Klosters.

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Schwester Barbara Silbe, Äbtissin des Klosters in Barsinghausen, entzündet die Kerzen im Gebetsraum. Im Hintergrund steht die Krippe mit Maria und Josef.

Gemeinsames Abendessen

Am Nachmittag gegen 16 Uhr kommen die Gäste ins Kloster, um gemeinsam mit den Schwestern und Konventualinnen die Christvesper in der Klosterkirche zu besuchen. Anschließend folgt das Abendessen im Konventsaal: „Dort richten wir eine wunderschöne Weihnachtsstube her mit einem Weihnachtsbaum und einer großen Speisetafel inmitten des Saales“, sagt Schwester Barbara.

Nacheinander werden die Besucher mit einem Glöckchen in den Konventsaal hineingerufen und dürfen an der Tafel Platz nehmen. An jedem Platz liegt unter anderem ein kleines Glöckchen bereit – denn das Motto des Heiligabends im Kloster lautet: „Der leise Klang der Hoffnung“. An der Stirnseite der Tafel steht eine Krippe, und kleine Hoffnungslichter sollen den Weg zur Krippe weisen. „In dieser Atmosphäre der Besinnung kommen wir schnell ins Gespräch, halten Rückschau auf besondere Begegnungen und Ereignisse, die uns berührt haben. Hier ist ein guter Ort, um sich öffnen zu können“, sagt die Äbtissin.

Übernachtung im Kloster

Für Besucher bestehe zudem die Möglichkeit, im Anschluss an die Feier im Kloster zu übernachten und am nächsten Morgen zu frühstücken. Maximal zwölf Gäste will die Ordensgemeinschaft an Heiligabend zu sich ins Kloster einladen. „Die Feier soll schließlich keinen Veranstaltungscharakter bekommen“, macht Schwester Barbara deutlich. Auch im Vorfeld des Weihnachtsfestes lässt es die Ordensgemeinschaft ruhig angehen. „Für uns beginnt die Weihnachtszeit tatsächlich erst an Weihnachten und nicht schon vorher im Advent. Darum haben wir im Kloster auch noch nicht weihnachtlich geschmückt“, erklärt die Äbtissin. Es gibt einen Adventskranz sowie eine Krippe mit Maria und Josef im Gebetsraum – mit einem kleinen Lichterweg hin zur Krippe.

„Aber die große Beleuchtung schalten wir erst an Heiligabend ein. Dann leuchtet auch unser geschmückter Weihnachtsbaum“, kündigt Barbara Silbe an.


„Vier Generationen kommen zum Feiern zusammen“

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Cornelia Anolke (62) aus Ingeln-Oesselse leitet die evangelische Kindertagesstätte und ist allen christlichen Ritualen verbunden, besonders der Musik. Außerdem organisiert sie seit 2003 den Lebendigen Adventskalender im Ort.

Wie feiern Sie Weihnachten?

Sehr traditionell geprägt. Mit Tannenbaumschmücken und Krippeaufstellen, Besuch des Weihnachtsgottesdienstes und Beisammensein mit der Familie, vor allem mit unseren Enkelkindern.

Mit wem verbringen Sie die Festtage?

Heiligabend mit meinem Mann. Zur Christvesper treffen wir uns mit Freunden in der Kirche. Am ersten Feiertag kommt die Großfamilie bei uns zu Hause zusammen, 15 Personen, vier Generationen. Am zweiten Feiertag fahren wir mit der Bahn zu unseren Enkelkindern nach Bad Homburg.

Wen beschenken Sie in diesem Jahr?

Die Enkelkinder. Was wünschen Sie sich an diesem Weihnachten besonders? Fröhliche schöne Stunden mit der Familie zu verbringen, solange das mit mehreren Generationen noch erlebbar ist.

Versenden Sie Weihnachtsgrüße? Und falls ja: Wie und an wen?

Ich schreibe immer noch mit der Hand die Weihnachtskarten. Meistens nehme ich mir am zweiten Adventswochenende die Zeit, an Menschen zu denken, mit denen der Kontakt nicht so häufig ist. Oft sind es auch ältere Menschen, die mich schon lange im Leben begleiten.

Wem möchten Sie an dieser Stelle einen ganz besonderen Gruß übermitteln?

Meiner 82-jährigen Schwiegermutter, die immer mit ihren Enkelkindern die Adventsplätzchen gebacken hat – und auch noch heute die Familie damit erfreut.

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Ordensgemeinschaft öffnet an den Festtagen ihre Türen