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Stress und Alkohol führt zur Fahrt in falsche Richtung

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Wenn einem ein Falschfahrer entgegenkommt, gilt es Ruhe zu bewahren. Foto: dpp-Autoreporter

Wer auf der Autobahn unterwegs ist, möchte neben der Warnung vor einem Stau vor allem eines nicht hören: Das ihm auf seiner Fahrbahn ein Geisterfahrer entgegenkommt. Und doch scheint es gar nicht so selten zu sein, dass man diese Meldung im Radio hört. Die Statistik beruhigt eigentlich in dieser Hinsicht, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Fall eintritt, ist relativ gering.Wenn es aber doch passiert, können die Folgen äußerst fatal werden. Deswegen gilt eigentlich immer die Goldene Regel: Bei einer Fahrt auf der Autobahn sollte das Radio laufen. Die Radiosender warnen in der Regel schnell und zuverlässig, wenn sich ein Falschfahrer auf die Autobahn begeben hat.

Geisterfahrer auf der Autobahn sind gefährlich – sie kommen aber selten vor

RDS-System warnt rechtzeitig

Allerdings möchte nicht jeder Fahrer immerzu Radio hören, um eine solche Meldung nicht zu verpassen. Deswegen gibt es das so genannte RDS-System, bei dem das Radio auf leise gestellt werden kann. Wird eine Verkehrsmeldung durchgesagt, schaltet das RDS das Radio automatisch auf laut, sodass man die Nachricht nicht verpasst.

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Rüttelstreifen warnen Geisterfahrer.

Geisterfahrten haben vielfältige Ursachen: Oft ist es Unaufmerksamkeit, die dazu führt, dass man an der Anschlussstelle die richtige Fahrbahn verpasst - zum Beispiel, wenn man die Hände am Handy hat anstatt am Lenkrad. Stress und Alkohol am Steuer spielen in diesen Fällen ebenfalls oft eine Rolle. Aber es kann auch an einer schwierigen Beschilderung liegen.

Nicht alle Autobahnauffahrten sind übersichtlich gestaltet. Und es sind nicht nur die Auffahrten: Gerade die Verkehrsführung auf Rastplätzen kann mitunter derart verwirren, dass man die falsche Bahn erwischt. Ruhe bewahren

Wenn man die Nachricht bekommt, dass auf der eigenen Fahrbahn tatsächlich ein Fahrzeug entgegenkommt, gilt es vor allem, Ruhe zu bewahren und aufmerksam zu fahren. Vor allem muss man in diesem Fall ausschließlich die langsame, rechte Fahrspur benutzen, um dem Geisterfahrer Platz zu machen. Ausreichender Abstand zum Vordermann ist wichtig. Man sollte immer den Standstreifen im Auge behalten, damit man im Notfall dorthin ausweichen kann.

Ratsam ist es, an der nächsten Ausfahrt die Autobahn zu verlassen oder auf einen Rastplatz zu fahren, um der Situation zu entgehen. Die Radiostationen geben sofort Entwarnung, wenn sich die Lage entspannt hat. Auf keinen Fall sollte man versuchen, den Geisterfahrer auf eigene Faust zum Anhalten zu bewegen, denn das bedeutet, dass man sich in Lebensgefahr begibt. Kommt das Fahrzeug entgegen, sollte man den Falschfahrer mit Lichthupe auf sein falsches Verhalten aufmerksam machen.

Auch wenn man, wie die meisten deutschen Verkehrsteilnehmer, glaubt, selbst ein guter Autofahrer zu sein - man ist nicht davor gefeit, selbst falsch auf die Autobahn aufzufahren. Wenn das passiert, ist es wichtig, sofort die Geschwindigkeit zu reduzieren, das Licht und die Warnblinkanlage einschalten und am nächstgelegenen Fahrbahnrand anzuhalten.

Am sichersten ist man, wenn man vorsichtig und umsichtig aus dem Auto aussteigt und sich hinter die nächste Barriere, in der Regel die Leitplanke, begibt. Von dort muss die Polizei gerufen werden. Wenn möglich, kann man vor dem Fahrzeug (also nicht dahinter wie bei einer Panne) in ausreichender Entfernung ein Warndreieck aufstellen. Dabei darf man sich aber nur hinter der Leitplanke bewegen. Auf keinen Fall sollte man auf der Autobahn wenden oder im Rückwärtsgang zurückzufahren.

Innovationen gefragt

In einigen Bereichen sind in den letzten Jahren innovative Warnsysteme getestet worden, um schon bei der Auffahrt auf die Autobahn zu warnen, wenn die falsche Rampe genommen wird. In Niedersachsen wurden warnende Leuchtdioden ausprobiert, in Brandenburg und Baden-Württemberg Rüttelstreifen getestet, die nur in einer Richtung – in der falschen – wahrnehmbar sind. Von einer flächendeckenden Einführung ist man aber noch weit entfernt.
  

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