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Sehnder Leben

Sehnder Ausflugsziele bieten viele Ziele für einen Spaziergang

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Der Mittellandkanal ist eines der beliebtesten Ausflugsziele Sehndes.

Man hat es sich nicht gewünscht, aber trotzdem ist sie wieder gekommen, die Zeit der Kontaktbeschränkungen. Wie vor einem Jahr hat und die Corona-Situation im Griff und sie gebietet uns, auch zur Weihnachtszeit unsere Kontakte in der Familie und bei Freunden möglichst zu begrenzen. Wenn man sich trifft, dann am besten im Freien. Und gerade in der ruhigen Zeit um das Christfest bietet sich die Gelegenheit für längere Spaziergänge in der näheren Umgebung.Dabei ist es schön, sich für eine solche Tour Ziele vorzunehmen. Aber wo kann man diese Ziele finden? Eigentlich überall, muss die Antwort sein. Gerade Sehnde hat viele kleine Höhepunkte auf seinem Stadtgebiet, die zu besuchen sich allemal lohnen — nicht nur im Sommer, sondern auch in der kalten Jahreszeit. Einige dieser Ausflugsziele sind landschaftlicher Natur, aber es gibt hierzulande auch viel Geschichte zu erleben. Eine kleine Übersicht, die keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:

Kleine Höhepunkte verbinden die Landschaft mit der Geschichte

Mittellandkanal und Schleuse Bolzum

Der Mittellandkanal, der quer durch das Sehnder Stadtgebiet verläuft, ist sicher alles andere als ein Geheimtipp. Die heutige Bundeswasserstraße, die den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Elbe-Havel-Kanal verbindet, wurde in diesem Abschnitt vor knapp 100 Jahren erbaut. Daran erinnert noch der so genannte Hindenburgstein aus dem Jahr 1928 am Wanderparkplatz an der Rethener Straße bei Wassel. Gerade an schönen Wochenenden strömen die Menschen für einen Spaziergang am Wasser hierher.

Westlich von Bolzum verläuft der vom Mittellandkanal abzweigende Stichkanal nach Hildesheim, der über eine Schleuse angebunden ist. Seit 2012 wird der Übergang über eine moderne Schleuse sichergestellt. Von 1928 bis 2012 war dafür eine alte Sparschleuse vorhanden. Das Schleusenbecken ist heute noch vorhanden und teilverfüllt. Sie kann begangen werden und vermittelt gerade mit den massiven Toren einen guten Eindruck der Technik der Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts. Am Nordende des Industriedenkmals ist zudem das dazugehörige alte Pumpenhaus zu sehen.

Die Sehnder Wälder

Gleich neben dem Mittellandkanal findet sich das größte Waldgebiet Sehndes. Den Gaim teilt sich die Stadt allerdings zu einem kleinen Teil mit Hannover. Das Bockmer Holz befindet fast ausschließlich Sehnder Gebiet. Die Wälder eignen sich besonders für ausgedehnte Spaziergänge.

In der Kernstadt gibt es ebenfalls kleine innerstädtische Waldgebiete. Das größere der beiden ist das Ladeholz im Osten der Kernstadt. An dessen Rand, an der alten Müllkippe, findet sich ein Gedenkstein, den der örtliche Heimatbund dort aufgestellt hat. Er erinnert an die Siedlung Sörßen, die einst zwischen Sehnde und Rethmar lag. Erstmals wurde die heutige Wüstung 1360 erwähnt. Im 15. Jahrhundert war sie bereits aufgegeben.

Im Westen der Kernstadt findet sich das Papenholz. Dieses kleine Wäldchen wurde 1543 erstmals erwähnt. Der Name erinnert daran, dass der vorwiegend aus Eichen und Hainbuchen bestehende Wald ursprünglich zur Naturalbesoldung der ortsansässigen Pfarrer gehörte. Die hochdeutsche Übersetzung des niederdeutschen Wortes Pape heißt Pfaffe. Bis 1974 gehörte es der evangelischen Kirche.

Der Thie des Großen Freien

Mitten im Sehnder Ortsteil Ilten befindet sich eine eher unscheinbare kleine Grünfläche. Am Rand steht ein Holzschild, das diesen Platz als Thie bezeichnet. Damit ist dieser Ort, an dem viele achtlos vorbeifahren, ein für Sehnde bedeutender Ort. Hier war einst ein wichtiges Zentrum des Großen Freien. Das Große Freie war einst eine Gebietskörperschaft, die im 12. Jahrhundert entstand. In ihr waren freie Bauern vereint, die vom jeweiligen Landesherrn Privilegien. Sie konnten nicht nur ihr Land frei bewirtschaften, sondern hatten auch Sonderrechte wie das Recht auf Bierbrauen, die Überprüfung von Maßen und Gewichten und vieles mehr. Dafür mussten sie dem Landesherrn Abgaben zahlen und Kriegsdienste leisten. Sie hatten auch ihre eigene Gerichtsbarkeit. Diese wurde zwischen 1501 und 1730 unter freiem Himmel auf dem Iltener Thieplatz abgehalten, wo Prozesse stattfanden und Recht gesprochen wurde.