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Weihnachtspost aus aller Welt

Deutsche Plätzchen in New York

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Merry Christmas, eure Saskia

Für mich ist es das erste und wohl einzige Weihnachten fernab von zu Hause und ohne meine Familie. Ich feiere dieses Jahr mit einer anderen Familie, um genauer zu sein: mit meiner Gastfamilie im wunderschönen New York. Seit August lebe ich hier nun schon als Au-pair einer wundervollen Familie mit zwei Kindern, meiner Gastmutter und meinem deutschen Gastvater.

Saskia Systermans (19) aus Letter ist als Au-pair in den USA

"Saskia Systermans (19) aus Letter ist als Au-pair in den USA"

Meine Gastfamilie wie auch New York würde ich schon als zweite Heimat bezeichnen. Trotzdem ist es seltsam und zugleich auch aufregend, Weihnachten und insbesondere die Vorweihnachtszeit hier zu verbringen. Weihnachten wird von den Amerikanern nämlich um einiges größer gefeiert als bei uns. Für Kaufhäuser wird extra jemand engagiert, der nichts anderes macht, als die Beleuchtungsshow an der Fassade zu planen. Man kann an jeder Ecke Schlittschuh laufen. Und nicht zu vergessen ist der riesige Weihnachtsbaum am Rockefeller Center, den wohl fast jeder kennt.
    

Meine Gastfamilie hält sich bei dem ganzen Trubel etwas zurück. Wegen der eher simplen Deko im Haus vermisse ich es umso mehr, wie meine Mama zu Hause alles schmückt und weihnachtlich macht – von kleinen Wichteln auf allen möglichen Schränken bis hin zu den selbst bemalten Fenstern. Und noch eine Sache ist hier anders als zu Hause: Wir haben einen kleinen Elf on the Shelf, der uns jeden Morgen von einem anderen Platz im Haus beobachtet und natürlich Santa berichtet, ob die Kids brav waren. Wie zu Hause backen die Kinder und ich fast jeden Tag: Zimtsterne, Vanillekipferl und Plätzchen, die mit ordentlich Zuckerguss und Streuseln dekoriert werden. Hierbei spielt meine Mama auch eine große Rolle. Sie hat mir nicht nur alle ihre Rezepte mitgegeben, sondern ist auch immer live dabei, wenn ich morgens den Teig vorbereite. Dann bin ich mit ihr über Face- Time verbunden.

Es wird schwer sein, ohne meine Familie Weihnachten zu feiern. Aber wer weiß, vielleicht kann ich ja dank der Zeitverschiebung irgendwie zwei Abendessen an einem Tag miterleben und somit bei meiner Familie sein.

Meine Weihnachtsgrüße gehen vor allem an meine Familie, an die ich besonders zur Weihnachtszeit denke und die ich vermisse! Ich möchte aber auch meine Freunde grüßen, mit denen ich diese Zeit bisher auf Weihnachtsmärkten oder beim Geschenkekaufen verbracht habe. Ich werde das gemeinsame Tannenbaumschmücken, Keksebacken und die Kirche vermissen. Andererseits freue ich mich darauf, Weihnachten mit meiner zweiten Familie hier zu verbringen und nach den Festtagen meine Freunde für Silvester bei mir zu haben und ihnen meine zweite Heimat New York zu zeigen. Saskia Systermans