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Lehrte live erleben

Lockdown trifft Lehrter Einzelhandel unterschiedlich

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Pia Wäsch und Regina Rosenbaum plädieren für die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln.

Rund fünf Wochen musste die überwiegende Anzahl an Geschäften auch in Lehrte wegen der Corona-Krise ihre Tore schließen. Seit dem 20. April ist der Verkauf im Einzelhandel wieder möglich. Nach gut sechs Wochen, in denen die Kunden wieder kommen können, ziehen zwei Geschäftsleute in der Lehrter Innenstadt Bilanz. Dabei gibt es Gemeinsamkeiten zwischen den Branchen, aber auch Unterschiede, wie Pia Wäsch und Regina Rosenbaum festgestellt haben:„Die erste Woche nach der Öffnung im April war sehr verhalten“, sagt Regina Rosenbaum, Inhaberin des bettenhauses welge an der Burgdorfer Straße.Die Kunden seien noch vorsichtig gewesen, hat auch Pia Wäsch beobachtet. Sie führt im Neuen Zentrum das Bekleidungsgeschäft best labels. Bis heute seien es in beiden Geschäften eher die Menschen, die gezielt etwas kaufen möchten. „Die Laufkundschaft ist weniger geworden“, sagen die beiden Geschäftsfrauen.Die Auswirkungen der Schließung sind unterschiedlich ausgefallen. In der Bettenbranche mache es sich bemerkbar, dass viele Menschen zuhause bleiben. „Sie machen es sich schön“, meint Rosenbaum. Deswegen sei die Kundenfrequenz zurzeit befriedigend. „Am Ende des Jahres wird es wohl eine Delle in der Bilanz geben.“ Aber es sei nicht so schlimm wie befürchtet.

Besonders die Gastronomie leidet – Geschäftsleute plädieren für Einkauf vor Ort – Hygiene- und Abstandsregeln werden beachtet

Anders sieht es in der Bekleidungsbranche aus. Pia Wäsch wird deutlich: „Ohne eine Kreditaufnahme gäbe es uns nicht mehr.“ Die Coronahilfe des Staates reiche nicht aus. Eine zweite Welle mit einem weiteren Lockdown wäre fatal. Deswegen sei es umso wichtiger, dass sich die Menschen an die Hygiene- und Abstandsregeln hielten, sind sich beide einig.

Lob spenden beide Frauen den Lehrter Kunden. „Sie sind sehr loyal ihren örtlichen Geschäften gegenüber.“ Viele Lehrter kämen gezielt, um den lokalen Einzelhandel zu unterstützen. Das sei ein guter Weg auch für die Zukunft, findet Wäsch. „Statt im Internet zu kaufen, kann man vor Ort nachfragen, ob der Lehrter Handel das Gewünschte besorgen kann.“

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Ein Foto aus anderen Tagen: Das beliebte Frühstücksbüfett im Classic darf zurzeit nicht aufgetragen werden.

Erst seit dem 11. Mai dürfen Restaurants und Gaststätten wieder die Türen für Gäste offen halten. Die Lust der Menschen, sich dort für einen Plausch bei einem Glas Wein oder einem Bier zu treffen, scheint allerdings noch verhalten zu sein. „Die Menschen haben noch Angst“, sagt Vassili Skopelitis, Betreiber der Brasserie Classic im City Center an der Burgdorfer Straße. Weitere Gründe für die Zurückhaltung seien das fehlende Geld, etwa wegen Kurzarbeit, und die Beschränkung auf Mitglieder von nur zwei Haushalten. „Uns fehlen dadurch die Geburtstagsfeiern oder die Kegelclubs.“ Das beliebte Frühstücksbuffet sei ohnehin untersagt. „Wir haben lediglich 40 Prozent des normalen Umsatzes“, rechnet er vor. „Das ist katastrophal.“ Als das Bistro nicht aufmachen durfte, habe er sein Personal auf Kurzarbeit gesetzt, aber auch jetzt könnten seine Mitarbeiter nicht die volle Stundenzahl arbeiten.

Die Brasserie hat einen Lieferservice aufgenommen, um Mehreinnahmen zu generieren. „Das bringt noch einmal 10 Prozent.“ Die Bundesregierung hat zudem gerade beschlossen, dass die Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf 7 Prozent gesenkt wird. Das helfe etwas, sagt Skopelitis. „Aber es muss auch für Getränke gelten“, fordert der Gastronom.

Frische Erdbeeren, Himbeeren und leckerer Spargel vom Nöhrenhof

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Bei Harm Nöhre auf dem Feld kann man jetzt die Erdbeeren auch selbst pflücken.

Erdbeeren gehören zu den liebsten Früchten der Deutschen. Das kann man derzeit auch auf dem Nöhrenhof im Lehrter Dorf beobachten, wo kaum jemand ohne eine Schale Erdbeeren den dortigen Hofladen verlässt. Das liegt natürlich auch an den besonders schmackhaften Sorten, die auf den Feldern im Lehrter Alten Dorf angebaut werden. Seit letztem Dienstag kann man die Erdbeeren auch selbst ernten, denn auf dem Feld an der Rethmarstraße ist gerade die Selbstpflücksaison eröffnet worden.

Die Erdbeeren bekommen allerdings jetzt im Juni schon Konkurrenz, denn Obstbauer Harm Nöhre und sein Team haben auch Himbeeren aus dem eigenen Anbau im Hofladen. Die süßen Früchte sind sicher mal eine Alternative auf dem Kuchen.

Bis zum traditionellen Johannitag am 24. Juni gibt es auch noch den beliebten Spargel. Dazu empfiehlt Bauer Nöhre die schmackhafte Frühkartoffelsorte Annabelle.