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Sehnder Leben

Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse schaut auf das zweite Sehnder Corona-Jahr

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Bei der Ratsentscheidung zum Bebauungsplan für den Reifengroßhändler Delticom war der Andrang der Besucher groß Foto: Oliver Kühn (Archiv)

Liebe Sehnder*innen,das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache listet über 2000 neue Wörter und Ausdrücke im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Von A wie AHA-Regeln bis Z wie Zaungespräch oder auch zweite Welle. In der (zweiten Welle) befanden wir uns Ende letzten Jahres und hofften auf einen Übergang in die endemische Lage im Jahr 2021. Eine zu geringe Impfquote und neue Varianten des Covid19-Virus machten diese Hoffnung zunichte und so folgt nun mein zweites Grußwort in turbulenten Corona-Zeiten.

Grusswort des Stadtoberhaupts kündigt Eröffnung des Sportzentrums an

„Vielleicht werden unsere Kinder und Kindeskinder uns eines Tages fragen: Habt ihr denn das alles nicht gewusst?“

Diesen Satz hat der Physiker Prof. Dr. Harald Lesch in einer Sendung zum Klimawandel gesagt — und ich finde, er passt zum Klimawandel genauso gut wie zum Umgang mit der Pandemie und vermutlich auch zu vielen anderen Themen. Politik, Bund, Land und Kommunen, die Gesamtgesellschaft, wir alle wissen viel und handeln leider nicht immer folgerichtig. Auf kommunaler Ebene ist es ärgerlich, dass wir, als Stadtverwaltung und erste Ansprechpartnerin vor Ort häufig die Reibungsverluste und Entscheidungen auf höheren Ebenen ausgleichen müssen.

Ich hoffe, dass wir in Sehnde auch die aktuellen Herausforderungen gut meistern, die Impfbereitschaft steigt und wir es gemeinsam schaffen, möglichst viele Menschen mit der Drittimpfung fit für die neue(n) Mutante(n) zu machen. Der Aufbau von Impfund Teststrukturen ist mittlerweile gelungen, und auch wenn die Umsetzung nur zu einem geringen Teil in unserer Macht steht, können Sie sich sicher sein, dass wir seitens der Verwaltung stets alles tun, um gute Angebote und Ergebnisse für Sehnde zu erzielen.

Apropos Angebote und Ergebnisse — lassen Sie uns einen Blick in die nahe Zukunft riskieren. Für die Sehnder*innen wird ab März kommenden Jahres das „Sportzentrum Sehnde“ an der Chausseestraße viele Angebote bieten. Nach dem Verlust der Sporthalle Waldstraße infolge eines Brandes vor sechs Jahren kann nach zwölf Monaten Bauzeit das mit 18,6 Millionen Euro Baukosten zu Buche schlagende neue Sportzentrum eingeweiht werden. Ein Sportzentrum, das zwei Hallenkomplexe und ein Freizeitgelände im Außenbereich vereint und als Treffpunkt für die gesamte Stadt dient. Im Januar erwarten wir die Lieferung der Sportgeräte im Wert von 85.000 Euro und die Ergebnisse des aktuell laufenden Ideenwettbewerbs für die Gestaltung der Freizeitfläche im Außenbereich gehen im Frühjahr in die politischen Beratungen.

Weitere Neubau- und Sanierungsmaßnahmen, die die Stadtverwaltung und die städtische Gesellschaft Infrastruktur Sehnde (ISS) umgesetzt haben bzw. aktuell umsetzen, sind zum Beispiel das Forum der Kooperativen Gesamtschule, die Erweiterung der Kindertagesstätte Hugo-Remmert-Straße in Ilten, die Sanierung und Erweiterung der Grundschule in Rethmar, Anbauten an die Turnhalle Rethmar und das Feuerwehrhaus Höver sowie der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Haimar. Die Planung, Entwicklung und Vermarktung neuer Bau- und Gewerbegebiete geht einher mit Strukturveränderungen und Flächenversiegelungen.

Die Nachfrage nach Flächen ist regionsweit erheblich und auf kommunaler Ebene besteht die Herausforderung in der Balance zwischen bedarfsgerechter Ausweitung und Weiterentwicklung sowie der Fürsorge um den Bestand und die Umwelt.

Die Debatte rund um die Ansiedlung eines Logistikunternehmens im Gewerbegebiet Sehnde-Ost wurde sehr emotional geführt und sowohl Kommunalpolitiker* innen als auch Mitarbeitende der Verwaltung waren teilweise sogar persönlichen Anfeindungen ausgesetzt. Die Entscheidung zur Entwicklung der Gewerbefläche wurde vor drei Jahren einstimmig in den politischen Gremien gefällt. In den Folgejahren folgten die Beteiligungen, Anhörungen und Detailbeschlüsse — jeweils öffentlich. Insbesondere durch die vielfältigen Interventionen gegen die Realisierung dieses Gewerbegebietes wurden die Abläufe für die Umsetzung erheblich verzögert und zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Folge sind nun deutliche zeitliche Verzögerungen und Kostensteigerungen zu Lasten der Interessenten für das Gewerbegebiet.

Im Baugebiet Rethmar-West und in der Maschwiese in Sehnde werden wir zusammen mit den Johannitern zwei neue Kindertagesstätten realisieren, die 2023 in Betrieb gehen sollen. Hier gehen wir ganz gezielt in eine Kooperation, um die sich deutlich abzeichnenden Personalengpässe in den Kindertagesstätten auf mehrere Schultern zu verteilen und gemeinsam zu bewältigen. In allen sozialen Berufen herrscht allgemein ein ernst zu nehmender Fachkräftemangel und wir haben im Bereich der kinderbetreuenden Einrichtungen in den vergangenen Jahren bereits viele Maßnahmen auf den Weg gebracht, um uns als attraktive Arbeitgeberin auf dem Arbeitsmarkt im Ballungsraum Hannover behaupten zu können. Leider geben uns die rechtlichen und tariflichen Vorgaben wenig Spielraum und die Novellierung des Niedersächsischen Gesetzes über Kindertagesstätten und Kindertagespflege hat die Lage noch einmal verschärft.

Für die Stadtentwicklung hat der Rat der Stadt Sehnde mit dem Beschluss für die Planungen eines Rathausneubaus ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen. Es ist unter dem Arbeitstitel „Neue Mitte Sehnde“ der Beginn einer notwendigen Modernisierung im Ortszentrum als Auftakt für eine ganze Reihe anstehender Veränderungen des Stadtbildes über die Achse der Mittelstraße bis hin zum Bahnhofsumfeld und bietet die Basis für einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess in den kommenden Jahren. Unter www.sehnde.de/neuemitte halten wir Sie hier immer auf dem Laufenden.

Auch sonst lohnt sich bei vielen Fragen und Informationsbedarfen ein Blick auf unsere Homepage www.sehnde.de und gern können Sie sich auch unter www.sehnde.de/sehndeaktuell für unseren Newsletter anmelden.

Ein in vielen Aspekten extremes Jahr geht zu Ende. Über 1.290 Sehnder*innen sind seit Beginn der Pandemie an Corona erkrankt. Davon haben 23 durch Corona ihr Leben verloren, Menschen, die eine Lücke im Leben ihrer Familie und Freunde hinterlassen, und zahlreiche an Corona Erkrankte haben mit den Spätfolgen („Long-Covid“) zu kämpfen.

Wir haben diese Pandemie noch nicht überstanden, aber wir schaffen das gemeinsam und mit einer guten Portion Mut, Nächstenliebe, Ideenreichtum und Durchhaltevermögen — sowie einer Impfbereitschaft im Interesse aller.

„Lass mal an uns selber glauben“, mit den Worten von Julia Engelmann schließe ich dieses Grußwort. Lassen Sie uns an uns glauben, an uns und unser gemeinsames Ziel — die positive Weiterentwicklung unserer Stadt.

Achten Sie auf sich und bleiben Sie gesund!

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden von Herzen besinnliche Weihnachtstage und ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr.
 

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Ihr Bürgermeister
Olaf Kruse