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Weihnachtspost aus aller Welt

Nach dem Abi nach Australien

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Viele Grüße, Marie

Multikulturelles Fest in Buenos Aires

Marie Hauke aus Misburg arbeitet auf einer Farm

Es wird kalt, friert, und vielleicht fällt sogar Schnee. Schon seit Wochen stehen wieder Spekulatius und Lebkuchen in den Regalen der Supermärkte. Die Kiste mit Weihnachtssachen wird vom Dachboden geholt, der Adventskranz wird geschmückt, und die Adventskalender werden aufgehängt. Mama hat die Kalender gut gefüllt, und es wird bis Heiligabend jeden Tag ein Türchen geöffnet. Jeden Sonntag wird eine weitere Kerze angezündet, das Haus wird geschmückt. Ein bis zwei Tage vor der Bescherung kommt der Tannenbaum dazu, den mein Bruder und ich vorher gemeinsam mit Papa ausgesucht haben. Heiligabend gehört der Familie.

Nachdem ich meine Geschenke unter den Tannenbaum gelegt habe, gehen wir am Nachmittag in die Kirche. Wenn der Gottesdienst vorbei ist, ist es schon dunkel. Zu Hause gibt es Kaffee und selbst gebackene Plätzchen bis die Bescherung beginnt. Anschließend gibt es wie jedes Jahr Weißwurst mit Sauerkraut und Pfefferkuchensoße und wir genießen den Abend mit der Familie. Am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es das Mittagessen bei Oma und Opa, und am Tag darauf findet das traditionelle Familientreffen statt.

So war es jedenfalls bisher ...


Jedoch sieht mein Weihnachten dieses Jahr ganz anders aus. Zurzeit mache ich nämlich ein Auslandsjahr, weil ich nach dem Abi-Stress erst einmal raus wollte, und bin nun – nachdem ich für drei Monate auf Bali gearbeitet habe – in Australien angekommen. Hier verbringe nun die Zeit auf einer Farm mitten im Nichts im Bundesstaat Victoria.

Ich habe hier alles Mögliche zu tun: Zäune bauen, Rasen mähen mit einem coolen Traktor, Unkraut zupfen und mehr. Alles Aufgaben, bei denen man nicht wirklich in Weihnachtsstimmung kommt. Dazu kommt, dass ich dieses Jahr keinen Adventskalender hatte, der einen auf Weihnachten hinfiebern ließ. Es gab keinen Adventskranz, und auch der Nikolaus kam hier nicht. Außerdem wird es hier von Tag zu Tag immer heißer, was ich zu dieser Zeit im Jahr nicht gewohnt bin.

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Einzig und allein das Datum lässt darauf schließen, dass Weihnachten ist. In den Großstädten wurde zwar fleißig geschmückt, aber davon ist hier mitten in Australien nichts zu sehen. Die Festtage werde ich hier auf der Farm mit der Familie verbringen, und bin sehr gespannt, wie in Australien gefeiert wird. Weiße Weihnachten wird es nicht geben bei über 30 Grad Celsius. Was ich schon weiß: Es wird sehr viel gegessen. Für Christmas Lunch und Dinner wird jeweils groß aufgetischt. Geschenke werden erst am 25. Dezember, dem Christmas Day ausgepackt, darauf folgt der Boxing Day, an dem viele Familien in den Urlaub aufbrechen.

Es ist schon seltsam, vor allem über Weih nachten nicht zu Hause mit der Familie zu sein. Aber die fehlende Weihnachtsstimmung macht es mir etwas leichter, die Zeit zu überstehen. Außerdem wurde ich von der Familie hier sehr nett aufgenommen und bin mir sicher, dass ich auch mit ihnen schöne Tage haben werde.

Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr – besonders meiner Familie und meinen Freunden, mit denen ich nicht zusammen sein kann. Ich denke an euch und hab euch lieb! Marie Hauke

Multikulturelles Fest in Buenos Aires

Svenja Keppeler aus Buchholz erlebt spannende Tage in Argentinien

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Hasta pronto – bis bald, eure Svenja

Ich bin mit einem Working-Holiday-Visa für ein Jahr in Argentinien, diesem schönen und vielseitigen Land, unterwegs. Zurzeit lebe ich in der Hauptstadt Buenos Aires und habe schon vollkommen die Geschwindigkeit der Stadt aufgenommen. Mit meinen drei Jobs im City Center bin ich jeden Tag mitten im Geschehen.

Es ist der 1. Dezember, in Deutschland wird es kälter, und die Weihnachtszeit beginnt. Ich sitze gerade im Hostel und schaue mir die Nachrichten zum G-20-Gipfel an. Das Stadtzentrum ist abgeriegelt, und nur eine Straße weiter finden die Demos statt. Doch hier ist es ruhig, und alle chillen entspannt. Gleich beginnt meine erste Schicht. Hier arbeiten Volunteers aus allen Teilen der Welt – von Mexiko, über Russland bis nach Australien. Dieses Jahr wird es auf jeden Fall ein multikulturelles Weihnachten werden, auf das ich mich schon sehr freue. Wir haben schon erste Pläne für die Feiertage geschmiedet: erst ein Asado, ein typisch argentinisches Barbecue, auf der Dachterrasse, dann wichteln und Weihnachtslieder auf der Gitarre klimpern. Weihnachten über den Dächern der Stadt!

Von den Einheimischen habe ich gelernt, dass es hier sogar einen offiziellen Feiertag gibt, an dem man in den Familien gemeinsam den Baum aufstellt. Dieser ist dann leider meist aus Plastik. Dch bei den Temperaturen hier würden die schönen Tannen ohnehin nicht lange überleben. Generell ist die Weihnachtsdeko und -stimmung in Buenos Aires zurzeit noch sehr zurückhaltend. Ab und an sieht man mal einen Feliz-Navidad-Sticker an den Schaufensterscheiben. Aber ich muss sagen, dass es auch mal eine nette Abwechslung ist, nicht schon im November von Lebkuchen und Songs wie „Last Christmas“ im Supermarkt überrannt zu werden.

Ich werde während der Feiertage auf jeden Fall meine immer größer werdende Familie vermissen, da wir normalerweise immer zusammen in Hannover feiern. Ich wünsche allen wunderschöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Svenja Keppler

Fast 14 000 Kilometer entfernt von daheim

Moritz Petersen aus Stöcken verbringt ein Jahr in Australien

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Frohes Fest, euer Moritz

Sonnige Weihnachtsgrüße aus dem schönen Australien. Ende Oktober habe ich den kalten Herbst in Deutschland gegen den warmen Frühling in Australien getauscht. Nach über 40 Stunden Flug und Aufenthalt bin ich seit dem 1. November in Perth, Western Australia, und mache hier mein Work-and-Travel-Jahr. Gleichzeitig ist es auch das erste Weihnachten, das ich fernab der geliebten und schönen Heimat Hannover ohne Schnee und Familie verbringe. Die Entfernung zwischen Hannover und Perth beträgt 13 827 Kilometer.

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Tagsüber sind hier zurzeit 22 bis 26 Grad Celsius, was mich selten daran denken lässt, dass Weihnachten ist. Bloß die Dekoration erinnert an das Fest. Große Adventsstimmung spüre ich bisher nicht, das ist ganz ungewohnt.

Ich grüße alle meine Leute – Familie und Freunde sowie Kollegen und Bekannte. Habt besinnliche Feiertage und ein harmonisches Fest mit euren Liebsten. Moritz Petersen