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Weihnachtspost aus aller Welt - Region Ost

Papá Noel bringt die Geschenke

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Viele sonnige Grüße aus Argentinien, Laila

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Laila Lopatar aus Lehrte arbeitet für ein Jahr in Argentinien

Ich lebe zurzeit in Aldea San Antonio, einem kleinen Dorf in der Provinz Entre Rios in Argentinien, das von sogennanten Wolgadeutschen gegründet wurde. Am 14. August dieses Jahres bin ich in Buenos Aires angekommen und werde für ein Jahr hier leben.

Ich mache in Argentinien ein Diakonisches Jahr im Ausland (DJiA). Meine Arbeitsstelle befindet sich in einem Seniorenheim hier im Dorf, der Colonia de Ancianos San Antonio. Dort teile ich mir mit meiner Mitbewohnerin die Früh- und Spätschicht. Unsere Arbeit besteht vor allem darin, die Pflegerinnen zu unterstützen, etwa beim Essenverteilen und -anreichen. Aber der größte Teil besteht darin, uns mit den Senioren, welche hier liebevoll Abuelos (Großeltern) genannt werden, zu beschäftigen. Wir helfen bei der Gymnastik sowie bei anderen Aktivitäten wie Malen oder Singen. Außerdem gehen wir spazieren, spielen Karten und andere Spiele draußen. Oft sind wir auch da, um uns mit mehreren oder einzelnen Abuelos zu unterhalten und ihnen viel Aufmerksamkeit zu schenken. Unsere Freizeit verbringen wir viel mit anderen Freiwilligen in der nächsten größeren Stadt: Gualeguaychú.


Hier in Argentinien gibt es viele Ähnlichkeiten zu den Weihnachtsbräuchen bei uns zu Hause, und doch ist vieles auch unterschiedlich. Als Feiertage zählen hier nur der halbe 24. sowie der 25. Dezember. Das Weihnachtsfest wird auch schon am Abend des 24. gefeiert. Dann bekommen die Kinder ihre Geschenke. Mitarbeiterinnen und Bekannte erzählten mir, dass Weihnachten meistens mit einem Essen mit der Familie gefeiert wird. Dies wird an Heiligabend oder am Mittag des Weihnachtsfeiertages eingenommen. Viele Familien gehen auch in die Kirche.

Bei uns im Dorf gibt es am 25. Dezember einen Gottesdienst mit einer Feier, bei der die Kinder eine Tüte voller Süßigkeiten von Papá Noel bekommen. Die Vorfreude der Kinder auf diese Feier ist riesig. Viele Bräuche haben die Einwanderer mitgebracht: das spanische Turrón beispielsweise, das an Weihnachten gegessen wird und hier nicht ganz zu den heißen Temperaturen des Sommers passt.

Meine Mitbewohnerin und ich haben für die Weihnachtsfeiertage viele Einladungen bekommen. Wahrscheinlich werden wir an Heiligabend mit der Familie einer guten Freundin feiern. Es wird Asado, das typisch argentinische Grillspektakel, geben, und wir werden eine schöne Zeit mit der Familie verbringen. Am nächsten Tag wollen wir ein Weihnachtsessen mit den Freiwilligen aus Gualeguaychú veranstalten. Wir freuen uns schon, das Fest hier im Dorf kennenzulernen.

Momentan vermisse ich neben meiner Familie und meinen Freunden tatsächlich am meisten das kalte Winterwetter. Hier fängt gerade richtig der Sommer an, und es erwarten mich wahrscheinlich Temperaturen weit über 30 Grad Celsius. Da stellt sich bei mir nicht unbedingt ein weihnachtliches Gefühl ein. Außerdem vermisse ich den Weihnachtsmarkt in Hannover, auf dem ich immer viel Zeit mit Freunden und der Familie verbracht habe und der für mich zur Adventszeit gehört. Vieles wie fehlende Backzutaten für unsere Lieblingsplätzchen können wir ersetzen, aber so etwas gibt es hier einfach nicht.

Ich habe viel Weihnachtspost geschrieben – ganz klassisch neben Whatsapp und Skype. Ich habe Karten selbst gestaltet und meinen Familienmitgliedern dazu einen Brief geschrieben und noch eine Kleinigkeit mit hinzugelegt, etwa ein typisches Rezept oder ein Foto. Ich hoffe, dass ich ihnen damit eine kleine Freude in der Adventszeit machen konnte.

Ich habe auch Weihnachtspost bekommen, etwa ein Päckchen mit einem Adventskalender und Weihnachtsschokolade. Laila Lopatar

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Die Citipost bearbeitet in der Weihnachtszeit bis zu 500 000 Sendungen am Tag

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Im Depot in Langenhagen sortieren die Zusteller die Post. STEPHANIE ZERM

Wenn sich die meisten Menschen in der Region Hannover auf ein besinnliches Weihnachtsfest einstimmen, krempeln die Mitarbeiter der Citipost die Ärmel hoch und arbeiten fast doppelt so viel wie sonst. In dieser Zeit steigen die Sendungen bei der Citipost um fast das Doppelte an. Vor allem in der letzten Novemberwoche geht im Briefzentrum an der Lilienthalstraße im Wortsinn die Post ab. Dann bearbeiten die Mitarbeiter statt wie gewohnt rund 300 000 bis zu 500 000 Sendungen am Tag. Dabei stellen die vielen, teilweise bunt beklebten und bemalten Postkarten, die die Citipost jedes Jahr zu Weihnachten verteilt, die Mitarbeiter immer wieder vor Herausforderungen. „Die kurioseste Sendung, die im Briefzentrum ankam, war eine Baumrinde, die wie eine Postkarte geschrieben und mit Briefmarken beklebt verschickt wurde“, berichtet Produktionsleiterin Silvia Heine. Der Absender plante, daraus eine Geschäftsidee zu entwickeln. „Was daraus geworden ist, blieb uns leider vorenthalten“, bedauert Heine. Ein anderes Mal habe ein Rauchmelder für Aufregung im Briefzentrum gesorgt. Dieser wurde in einem Umschlag verschickt und löste plötzlich einen so lauten Alarm aus, dass die Maschinengeräusche übertönt wurden. „Rund 20 Minuten lang haben wir im Briefzentrum die Lärmquelle gesucht, bis der Brief gefunden wurde und der Rauchmelder durch den Briefumschlag hindurch ausgestellt werden konnte“, so Heine. Auch der Briefmarkenverkauf läuft in der Zeit vor Weihnachten auf Hochtouren und verdoppelt sich fast. Die speziell zum Fest herausgegebenen Marken in Stern-, Glocken- oder Kugelform zum deutschlandweiten Versand kommen bei Kunden gut an. Selbst der Weihnachtsmann frankiert seine Post damit. Denn die Citipost unterstützt das Weihnachtspostamt in Himmelreich bei Neustadt am Rübenberge jedes Jahr mit kostenfreien Briefhamarken. Damit können die ehrenamtlichen Mitarbeiter die Post an den Weihnachtsmann, die aus allen Teilen der Erde eintrifft, beantworten. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits mehrere Tausend Antworten vom Weihnachtsmann an Kinder zugestellt“, freut sich Nina Rasche, Leiterin Marketing. Vom Briefzentrum in Hannover aus, wo alle Sendungen erfasst werden, werden diese auf 17 Depots in der Region verteilt. Alle Sendungen, die außerhalb des eigenen Zustellgebiets zugestellt werden sollen, werden noch am selben Tag an Kooperationspartner oder die Deutsche Post AG übergeben.

In den Depots der Citipost sortiert jeder Zusteller die Post für seine Route. Insgesamt gibt es in der Region rund 1500 Citipost-Zusteller. Die meisten Briefe werden umweltfreundlich mit einem der blauen Fahrräder der Citipost verteilt – wobei die Zusteller mit den längsten Routen ein E-Bike nutzen. Die übrigen bewältigen die Strecke mit Muskelkraft. „Das hält fit“, sagt Zustellerin Heike Delp, die pro Tag im Durchschnitt rund 400 Briefsendungen verteilt. Ihre Route ist 25 Kilometer lang. In der Weihnachtszeit mache ihr Job besonders viel Spaß. Stephanie Zerm