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Fachbetriebe in Ihrer Nähe

Guter Service, fleißige Mitarbeiter – Unternehmen aus Hemmingen trotzen der Krise

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Andreas Rönsch setzt auf erstklassigen Service und gute Mitarbeiter.

Guter Service zahlt sich aus

Die deutsche Wirtschaft leidet massiv unter der Corona-Krise. Das ist auch bei den „Fachbetrieben in Ihrer Nähe“ spürbar. Doch die bodenständigen, zumeist mittelständischen Unternehmen, versuchen mit guter Arbeit, fleißigen Mitarbeitern und tollen Ideen dem Trend entgegenzuwirken. So gelingt es ihnen immer wieder, die Auftragsbücher zumindest so stabil zu halten, dass keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen werden, oder sogar „Firmenpleiten“ drohen.

Fachbetriebe versuchen alles, um einigermaßen über die Runden zu kommen

Guter Service zahlt sich aus

Stellvertretend für die Branche sagt Andreas Rönsch, Inhaber der gleichnamigen Küchenstudios in Hemmingen und Wennigsen: „Es zahlt sich halt aus, wenn die Unternehmen einen sehr guten Service anbieten, sodass die Kunden zufrieden sind. Dadurch entsteht eine Mundpropaganda, die durch nichts zu ersetzen ist.“ Sein Unternehmen habe aber auch gespürt, dass die Corona-Krise seine Kunden dazu gebracht hat, darüber nachzudenken, sich etwas Schönes zu gönnen.

„Nicht wenige haben jetzt die Krise zum Anlass genommen, um in neue Geräte oder gar eine neue Küche zu investieren.“ Das habe dazu geführt, dass die Auftragsbücher recht gut gefüllt sind. „Es ist allerdings nach wie vor wichtig, dass die Kunden sauber und fair behandelt werden. Gerade in dieser Zeit, wo alle nach wir vor Angst haben, wie es weitergeht, benötigen sie einen Partner an ihrer Seite, der Wünsche respektiert, umsetzt und so ein Höchstmaß an Vertrauen schafft.“

Mehrwertsteuersenkung weitergeben

Um die Wirtschaft zusätzlich anzukurbeln, hat die Regierung bekanntlich beschlossen, die Mehrwertsteuer von derzeit 19 Prozent ab 1. Juli auf 16 Prozent zu senken. Das ist auch den „Fachbetrieben“ bekannt, sodass hier mit entsprechenden Maßnahmen zu rechnen ist. Inwieweit diese Senkung aber tatsächlich den Verbraucher dazu animiert, einen eigentlich nicht geplanten Kauf, eine größere Reparatur, etc., nun zu realisieren, bleibt abzuwarten. „Das muss man sehen, das ist schwer vorauszusagen“, erklärt auch Andreas Rönsch. Er würde sich, selbstverständlich wie seine Kollegenaus den „Fachbetrieben“ auch, natürlich sehr freuen, wenn die Senkung der Mehrwertsteuer einen Schub geben würde. „Wir können alle jeden Euro Umsatz gut gebrauchen.“

Industrie- und Handelskammer kümmert sich

„Trotz der Lockerungen befinden sich eine Mehrheit der deutschen Unternehmen nach dem wochenlangem Corona-Shutdown weiter in einer sehr schwierigen Lage“, heißt es in einer Mittelung für die Unternehmen, die die Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK) kürzlich veröffentlicht hat. Und weiter heißt es: Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnen rund 80 Prozent der Betriebe in diesem Jahr mit weniger Umsatz als im Vorjahr, jedes vierte Unternehmen befürchtet sogar einen Einbruch von mehr als 50 Prozent.

Es geht um die Existenz

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Die Unternehmen im Calenberger Land müssen das Geld derzeit zweimal umdrehen. Foto: Pixelio.de, Sturm

Für viele Betriebe geht es um nicht weniger als ihre Existenz. Zeitweise geschlossene Grenzen, ein noch immer nicht überall reibungsloser Grenzübertritt, unterbrochene Lieferketten und anspruchsvolle Hygienekonzepte führen branchenübergreifend zu Problemen und verkomplizieren den Re-Start erheblich. Der Weg zurück zur Normalität ist lang. Der DIHK hat aus den Rückmeldungen einige Forderungen und Vorschläge erarbeitet, wie den Unternehmen geholfen werden kann. Der DIHK skizziert, wie es gelingen kann, einen Neustart zu ermöglichen und dabei gestärkt aus der Krise zu finden.

Überbrückungshilfen ausbauen

Der DIHK fordert weiterhin schnelle Überbrückungshilfen für besonders hart von der Pandemie betroffene Unternehmen. Betriebe in Gastronomie und Tourismus, im Handel, aber auch im Veranstaltungsbereich von Messen bis zu Konzerten leiden noch auf längere Zeit unter erheblichen Umsatzeinbußen. Mit Krediten allein werden in diesen Wirtschaftszweigen die Corona-Folgen nicht aufzufangen sein. Letztlich mussten deutlich mehr Branchen und Unternehmen in den Shutdown, als Mitte März vermutet worden war. Vor allem aber werden viele Betriebe in den kommenden Monaten weiterhin mit niedrigen Umsätzen und höheren Kosten konfrontiert sein und jeden Monat Verluste machen. Zugleich sind die finanziellen Reserven nach vielen Wochen Shutdown inzwischen aufgezehrt. Dringend erforderlich ist daher jetzt eine Überbrückungshilfe in Form eines Zuschussprogramms für die vielen betroffenen kleinen und mittleren Unternehmen.

Um letztlich gestärkt aus der Krise hervorzugehen, sind bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Deutschland entscheidend. Dazu gehören Investitionen in Digitalisierung, Innovationen, Forschung, Glasfaser- und Mobilfunkausbau, Klimaschutz und eine bessere Verkehrsinfrastruktur. Durch einen Abbau bürokratischer Hürden sollten hier Planungs- und Genehmigungsverfahren wesentlich beschleunigt werden.

Zugleich sollten die hohen Energiekosten für Unternehmen gesenkt werden – vor allem durch eine deutliche Reduzierung der EEG-Umlage. Schnelle Abschreibungsmöglichkeiten würden positive Anreize für Investitionen setzen. Eine verbesserte Verlustverrechnung und eine Corona-Rücklage aus den Gewinnen 2019 können schnell Liquidität und Eigenkapital der Betriebe stärken.

Handel klagt

Während die Fach- und Handwerksbetriebe im Calenberger Land noch ganz gut über die Einschränkungen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, gekommen sind, klagen die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe und Unternehmen der Innenstädte rund um den Deister deutlich mehr. Zu diesem Thema hat die Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK) eine Umfrage gestartet, die die Not des Handels in der Region Hannover deutlich unterstreicht.

Unter anderem heißt es in der Presseerklärung: Drei Viertel der Händler klagen aktuell über niedrige Kundenfrequenzen und deutliche Umsatzeinbrüche. Im Wirtschaftsraum Hannover leiden nach der Wiederöffnung viele Unternehmen unter Kaufzurückhaltung bei gleichzeitig hohen Fixkosten und coronabedingten Mehrkosten.

„Wir sollten jetzt alles tun, um unserem Handel das Geschäft in den kommenden Monaten zu erleichtern und damit die Substanz insbesondere in unseren Innenstädten zu erhalten“, sagt Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover.

Ein Maßnahmenpaket für den Handel sollte neben Steuererleichterungen und Finanzhilfen zur Liquiditätssicherung auch die Möglichkeit zur Ladenöffnung am Sonntag enthalten, ohne Beschränkungen oder Auflagen und befristet zumindest bis zum Ende dieses Jahres, um verlorenen Umsatz wieder aufzuholen und die Besucherströme zu entzerren. „Knapp drei Viertel unserer Handelsunternehmen rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatzeinbruch um mindestens 25 Prozent, darunter ein Drittel sogar mit einer Halbierung der Jahresumsätze. Gleichzeitig steht der Handel vor dem Problem, an den Fixkosten wie Miete, Strom, Versicherungen etc. nur wenig ändern zu können. Konkret gaben über 60 Prozent der Händler an, dass ihre Kosten nahezu unverändert weiterliefen und bei 13 Prozent der Unternehmen zusätzlich coronabedingte Mehrkosten anfielen.“ Die Umsatz- und Kostensituation hat bei vielen Unternehmen bereits zu Liquiditätsengpässen geführt und mindestens bei jedem fünften Unternehmen muss von einer Existenzgefährdung ausgegangen werden. Quellen: u. a. IHK und DIHK