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Weihnachtspost von nah und fern - Region Ost

Kathryn Schröer aus Lehrte: Geschenke mit Herz für das Lehrter Blasorchester

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Kathryn Schröer hat in der Vorweihnachtszeit mit ihren Bastelarbeiten alle Hände voll zu tun gehabt. Foto: Katja Eggers

Für das Lehrter Blasorchester (LBO) hat sie in der Adventszeit zu Schere und Klebstoff gegriffen: Kathryn Schröer, die Leiterin des Corps, wollte ihren Musikern in diesem Jahr zu Weihnachten eine ganz besondere Freude bereiten. Jeder der 30 Aktiven hat daher ein Tütchen mit individueller Note bekommen. Denn Schröer hat die Beutel nicht nur mit Spekulatius, Lebkuchen, Dominosteinen und einem Schnäpschen bestückt, sondern für jeden Musiker auch noch eine Weihnachtskarte aus Tonpapier gebastelt und diese mit einem persönlichen Weihnachtsspruch versehen. „Das war mir eine Herzensangelegenheit – eine Karte kaufen kann ja schließlich jeder“, sagt die Lehrterin.

Kathryn Schröer aus Lehrte überrascht 30 Musiker mit Selbstgebasteltem

Persönliche handschriftliche Grüße

Jede Karte ziert daher nun ein anderer Spruch. Schröer hat dafür im Internet recherchiert. „Ich traf das Christkind gestern Nacht und habe mit ihm was ausgemacht. Und zwar, dass jeder Freund auf dieser Welt ein Weihnachtsgeschenk von mir erhält“ hat Schröer in schöner Schreibschrift beispielsweise auf die Karte für den Tubisten des Orchesters geschrieben. Um die Tüten persönlich zu überreichen, ist sie mit ihrem Bruder Markus, dem Tenorhornisten und Dirigenten des LBO, vor Weihnachten zu jedem einzelnen Musiker nach Hause gefahren.

"Das ist nicht dasselbe wie in der großen Gruppe – uns allen blutet das Herz, weil uns die gemeinsamen Auftritte fehlen."

Auch die Bastelarbeiten waren zeitaufwendig. „Allein das Zuschneiden hat schon gut zwei Stunden gedauert.“ Schröer hat es sich dabei mit einem Gläschen Sekt am Esstisch vor ihrem Kaminofen gemütlich gemacht. Eigentlich sei sie gar keine Bastelmaus. Aber dann habe sie sich irgendwie reingefuchst und ihre kreative Ader entdeckt. „Was soll man an den langen Abenden in der Corona-Zeit auch sonst tun?“, meint die Corpsleiterin, die im Lehrter Blasorchester die Querflöte spielt. Als Corona die Welt noch nicht beherrschte, hat sie zwei bis drei Tage in der Woche Musik gemacht.

Die letzten gemeinsamen Proben mit dem LBO fanden im August statt, als das Üben unter strengen Hygienemaßnahmen zwischenzeitlich erlaubt war. Derzeit jeder allein übt bei sich zu Hause. „Aber das ist nicht dasselbe wie in der großen Gruppe – uns allen blutet das Herz, weil uns die gemeinsamen Auftritte fehlen“, erklärt Schröer.

Auftritte sind auch finanziell wichtig

Eigentlich hätte das Lehrter Blasorchester in diesem Jahr auf etlichen Schützenfesten und privaten Feiern gespielt. Die Musiker wären dann mit rot-weißen Hemden, Lederhosen, Janker und Hut aufgetreten und hätten das Publikum mit typisch böhmisch-mährischer Blasmusik erfreut. Wegen Corona wurden sämtliche Auftritte abgesagt. Weil das 1991 von Schröers Vater Wilfried gegründete LBO kein Verein ist, daher auch keine Mitgliedsbeiträge erhebt und sich ausschließlich durch seine Auftritte finanziert, brachen zudem die Einnahmen weg.

Mit den selbst gestalteten Weihnachtstütchen möchte Schröer ihrer großen musikalischen Familie, wie sie das Orchester liebevoll nennt, Danke sagen: „Für die jahrelange Treue, für das Engagement, das herzliche Miteinander und den Zusammenhalt in der Krise – auf dass wir uns bald gesund wiedersehen!“