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Typisch Seelze

Im Heimatmuseum werden Fragen zur Geschichte beantwortet – Historie wird lebendig präsentiert

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Robert Kreimeyer (rechts) aus Döteberg überreicht Knut Werner vom Heimatmuseum einen historischen Wimpel als Ergänzung der Sammlung.

Wie sah es aus, das Leben im letzten Jahrhundert? Wie waren die Menschen eingerichtet? Wie haben sie gelebt?Antworten auf diese und noch viel mehr Fragen gibt es im Heimatmuseum in Seelze, das seit gut einem Jahr zentral im Alten Krug seine neue Bleibe gefunden hat. Nicht nur aus Seelze, sondern aus der ganzen Region Hannover kommen die Besucher in die Obentrautstadt, um im Heimatmuseum ein Stück Zeitgeschehen zu erleben.Auszeichnung steht für QualitätEinen großen Erfolg konnte Museumsleiter Heinz Gehrke im Januar 2016 verzeichnen. Nachdem der sich monatelang in mühevoller Kleinarbeit durch Berge von Anträgen und Formularen gearbeitet hatte, erhielt das Heimatmuseum das Gütesiegel des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen.Insgesamt 17 Museen haben die Plakette für die Jahre 2016 bis 2022 erhalten, die vom Land Niedersachsen, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und dem Museumsverband für Niedersachsen und Bremen vergeben wird. Nur zwei darunter werden als ehrenamtlicher Verein betrieben - wie der Museumsvorstand damals nicht ohne Stolz verriet. Das Museum hat für den Erhalt der Plakette dieselben Anforderungen erfüllen müssen wie professionell mit mehreren hauptamtlichen Mitarbeitern geführte Häuser.

Das Haus ist mit dem Gütesiegel des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen ausgezeichnet


Unterricht für Schulklassen

Das Heimatmuseum in Seelze bietet auch für Schulklassen einige interessante Angebote an. So können die Schüler nach Anmeldung in dem historischen Klassenzimmer von 1920 Platz nehmen und erleben, wie der Schulunterricht vor etwa 100 Jahren abgehalten wurde.

Für eine authentische Atmosphäre sorgen alte Schulbänke und Lehrerpulte, ergänzt durch früher genutzte Lehr- und Lernmittel. Ehrenamtliche Vereinsmitglieder schlüpfen dabei in die Rolle des Lehrers und unterrichten wie anno dazumal.

Auch die letzte Sonderausstellung hat sich mit dem Thema Schule befasst und ist in die Erfolgsgeschichte des Heimatmuseums eingegangen. Unter dem Namen „Schule im Wandel der Jahrhunderte“ haben die Besucher Einblicke in das frühere Dorfschulleben in Seelze erhalten.

Langeweile ließ die Ausstellung gewiss nicht aufkommen, denn bei der Schulausstellung handelte es sich keineswegs um eine statische Ausstellung. Im Gegenteil, die Ideen gingen den Machern nicht aus, und so wurde die Ausstellung immer wieder ergänzt.

„Um der Fülle der Themen und des Materials gerecht zu werden verändert sich die Ausstellung fließend und bleibt so für die Besucher bis zum Ausstellungsende attraktiv“, erklärte Erika Turek vom Museumsverein.

„Die meisten Ausstellungsstücke finden sich bei den alten Landwirten, irgendwo auf dem Dachboden in einer alten Scheune“, verrät Horst Henze vom Museumsverein, wo die Exponate her stammen.



Dauerausstellung zeigt das Leben in Seelze

Beim Betreten des Heimatmuseums durch das antike Holztor fühlt der Besucher sich rasch in eine andere Zeit versetzt. Interessante Einblicke werden möglich, beim Blick in die Schuhmacherwerkstatt, die dörfliche Schulstube, die Gute Stube, die Friseurstube und die Arbeiterküche.

Mit ganz viel Liebe zum Detail haben die Vereinsmitglieder Leben in die einzelnen Museumsräume gebracht und fast glaubt man, dass dort wirklich ein altes Ehepaar auf dem Samtsofa Platz genommen hat und gleich die alte Registrierkasse in der Friseurstube klingeln wird. Der Bereich „Leben in Seelze“ erzählt davon, wie die Stadt sich von der frühen Besiedlung bis in die Gegenwart hinein entwickelt hat.

Zusätzlich zu der Dauerausstellung ergänzen regelmäßige temporäre Ausstellungen das Angebot im Heimatmuseum. Derzeit gibt es dort eine Wanderausstellung des Museums für Energiegeschichte von Avacon zu den Anfängen technischer Alltagsgeräte zu sehen.

Noch bis Sonntag, 27. Oktober, besteht die Gelegenheit, sich bei einem Besuch im Heimatmuseum über die Anfänge technischer Alltagsgeräte zu informieren. Gezeigt werden unter anderem ein Staubsauger, der auch als Fön genutzt werden kann sowie ein Telefon mit Zugnummernschalter und ein Bügeleisen, das mit Gas betrieben wurde. Insgesamt verschaffen neun Exponate einen Überblick über die vergangene 150 Jahre Energiegeschichte.


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Im gut besuchten Erzählcafé tauschen die Besucher ihre Erinnerungen aus

Erzählcafé lässt Erinnerungen aufleben

Als wahrlich guter Einfall hat sich auch das Erzählcafé erwiesen, das der Museumsverein in diesem Jahr erstmalig angeboten hat. An drei Terminen kamen je etwa 30 Seelzer ins Museum und ließen Erinnerungen an längst vergessene Zeiten wach werden.

Heiraten im Museum

Heiraten im Museum? Warum denn nicht! In Seelze haben Brautpaare die Möglichkeit, sich statt im Rathaus auch im Trauzimmer des Heimatmuseums das Ja-Wort zu geben.

Für größere Hochzeitsgesellschaften bietet sich die Trauung im alten Schulzimmer an. Nach der Trauung können sich die Paare mit einem Eintrag ins Hochzeitsbuch des Museums für immer dort verewigen.

Für sie persönlich steht ein besonderes Blatt zur Verfügung, mit Namen und Datum und Platz für ein Hochzeitsfoto. Auf der Rückseite können die Gäste zudem Glückwünsche hinterlassen und unterschreiben. Das Trauzimmer im Heimatmuseum darf von den Brautpaaren kostenlos genutzt werden, der Museumsverein freut sich jedoch über Spenden.