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Volkstrauertag hast noch immer eine große Bedeutung

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Symbolische Kraft haben sehr viele alte in Stein gearbeitete Figuren auf den städtischen Friedhöfen.

Am Totensonntag den Verstorbenen gedenken

Welche Bedeutung hat der Volkstrauertag heute? In diesem Jahr wird der Tag am 18. November begangen. Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den so genannten „Stillen Tagen“. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem Ersten Advent begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.Einst war er ein Tag zum Gedenken von „Helden“. Doch diese Bezeichnung – Heldengedenken – die stammt noch aus den dunklen Zeiten Deutschlands. Heute sind Volkstrauertage schon lange keine Tage zum Heldengedenken mehr.Sie sind vielmehr Tage, an denen den Toten gedacht.Erinnern auf Initiative des VolksbundesDer Ursprung des „modernen“ Volkstrauertages geht zurück aus die Zeit nach dem Ende des 1. Weltkrieges. Damals regte der Volksbund an, einen nationalen Trauertag einzurichten, an dem alle Bürgerinnen und Bürger den Opfern der Kriege, der Gewaltverbrechen, gedenken können. Und so wird in Deutschland am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent bundesweit den Opfern von Kriegs- und Gewaltherrschaft in schlichten Zeremoniellen gedacht. Der Verband VDK als Veranstalter zahlreicher Feierstunden und Kranzniederlegungen wird dabei vom Bund und den Ländern unterstützt. Außerdem werden an diesem Tag die obersten Bundesbehörden und ihre Geschäftsbereiche auf Halbmast geflaggt.1950 die erste zentrale VeranstaltungNach Gründung der Bundesrepublik wurde die Tradition des Volkstrauertages in alter Form wiederbelebt, nachdem während des Nazi-Regimes ein „Heldentag“ eingerichtet wurde. Die erste zentrale Veranstaltung wurde 1950 im Plenarsaal des Bundestages in Bonn abgehalten. Der Tag konfrontiert die Bürger mit der Vergangenheit und dem Auftrag, das Vermächtnis der Opfer zu erfüllen, indem man sich nachhaltig für ein friedliches Zusammenleben einsetzt. Bis heute ist es Tradition, dass die Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Bundestag abgehalten wird. Dabei ist der Bundespräsident – in diesem Jahr Christian Wulff – Hauptredner in Anwesenheit der Bundeskanzlerin sowie des Kabinetts und des politischen diplomatischen Korps. Zum Totensonntag wird traditionell die Nationalhymne gespielt.

Am Totensonntag den Verstorbenen gedenken

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Angehörige gedenken mit verschiedenen Gestecken und Kerzen an ihre Verstorbenen.

Der Totensonntag gilt dem Gedenken an die Verstorbenen. Grundsätzlich wird dem Totensonntag der letzte Sonntag vor dem ersten Adventssonntag gedacht. In diesem Jahr am 25. November. Der Totensonntag ist ein gesetzlich geschützter Sonntag. Für den Totensonntag gelten besondere Einschränkungen. Dazu gehören beispielsweise Verbote von Musikaufführungen in Gaststätten, zum Teil begrenzt auf bestimmte Stunden des Totensonntags. Der Totensonntag bezeichnet zum einen das Ende, das Unwiederbringliche. Da aber kurz darauf die Adventstage folgen, der von Gott gesetzte Neuanfang, wird auch im Glauben deutlich, dass der Tod nicht das Ende ist. Das Verlesen der Verstorbenen des zu Ende gehenden Jahres ist in vielen Landeskirchen Tradition. Dabei verweilen die angehörigen in Gedanken an ihre Verstobenen während eines bestimmten Gottesdienstes. In etlichen Gemeinden werden die Angehörigen auch direkt von den Kirchen zu den Gottesdiensten in den Kirchen, beziehungsweise den Friedhofskapellen eingeladen. Auch ein Abendmahl kann dazu gehören. Selbstverständlich werden die Gräber der Verstorbenen entsprechend geschmückt und festlich dekoriert.

Die Entstehung des Totensonntags geht zurück auf das Jahr 1816, als König Friedrich Wilhelm III von Preußen für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten den Sonntag vor dem 1. Advent zum „allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen“ ausrief. Seither hat der Totensonntag etliche Bezeichnungen gehabt: Totensonntag, Ewigkeitssonntag, Sonntag vom jüngsten Gericht, Christkönigsfest oder letzter Sonntag des Kirchenjahres. Eines blieb aber immer: Das Gedenken an die Verstorbenen.