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Handwerk und Dienstleistungen

„Tolle und vielseitige Chancen für junge Leute“

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IM INTERVIEW: Karl-Wilhelm Steinmann.

Infos zu Bildungsmöglichkeiten

Herr Steinmann, immer mehr Handwerksbetriebe haben zwar alle Hände voll zu tun, finden aber nur schwer neue Mitarbeiter oder Nachwuchskräfte. Gilt denn das Sprichwort „Handwerk hat goldenen Boden“ heute nicht mehr? Wie stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit einer guten Ausbildung statt eines durchschnittlichen Studiums?Die Chancen stehen so gut wie seit Langem nicht mehr. Viele unserer Betriebe mit prall gefüllten Auftragsbüchern bieten tolle und vielseitige Chancen für junge Leute. Wer also eine Ausbildung in einem der 130 spannenden Ausbildungsberufe im Handwerk macht, der hat nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern kann auch Karriere machen. Für leistungsstarke junge Menschen haben wir mittlerweile zwei triale Studiengänge entwickelt. In viereinhalb Jahren absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Ausbildung, erwerben den Meistertitel und einen Bachelor of Arts. Wer sich für eine Vertiefung im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Bereich interessiert, für den ist der triale Studiengang B. A. Handwerksmanagement genau das Richtige. Wer stärker im kreativ- gestalterischen Bereich ist, der ist beim trialen Studiengang B. A. Craft Design (i.V.) ab kommendem Jahr gut aufgehoben.Das Land Niedersachsen belohnt erfolgreiche Handwerkerinnen und Handwerker mit der Meisterprämie. Glauben Sie, dass die Auszeichnung in Höhe von 4000 Euro das richtige Instrument ist, um das Handwerk für junge Menschen attraktiver zu machen und gleichzeitig dem anstehenden Generationswechsel in den Betrieben und dem hohen Fachkräftebedarf entgegenzuwirken?Auf jeden Fall. Wir haben bei der Landesregierung lange für die Einführung einer Meisterprämie geworben. Die große Resonanz nach dem positiven Beschluss der Landesregierung und die seitdem leicht steigenden Zahlen in unseren Meistervorbereitungskursen zeigen uns, dass die Prämie ihren Effekt haben wird. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung und wird diejenigen, die zweifeln, ob ein Studium das Richtige für sie ist, sicherlich motivieren, eine Karriere im Handwerk zu starten. Schließlich stehen in den nächsten Jahren allein in der Region Hannover mehrere Tausend Handwerksunternehmen zur Übernahme an.Viele Berufsbilder sind im Wandel, Ausbildungsinhalte haben sich durch den technischen Fortschritt stark verändert. Und so werden aus Kfz-Mechanikern Mechatroniker, statt zum Bürokaufmann werden junge Leute für den Beruf des Kaufmanns für Büromanagement ausgebildet. Sind die zeitgemäß ausgebildeten Bewerber damit auch qualifizierter als früher?Die Ausbildungsberufe im Handwerk werden selbstverständlich regelmäßig der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung angepasst. Ohne Computerkenntnisse kommt nahezu kein Beruf mehr aus. Die Inhalte ändern sich, werden umfangreicher und anspruchsvoller, daher müssen die Gesellinnen und Gesellen von heute sicherlich deutlich mehr wissen als vor 20 Jahren.Welche Berufe sind im Handwerk denn die Trendberufe 2018?Trendberufe gibt es im Handwerk nicht. Die beliebtesten Ausbildungsberufe im Handwerk sind seit 20 Jahren die gleichen. Kfz-Mechatroniker bei den Männern und Friseurin bei den Frauen. Das liegt allerdings nach unserer Einschätzung daran, dass viele Berufe nicht bekannt genug sind. Beispielsweise die Gesundheitsberufe wie Hörakustikerin oder Orthopädiemechaniker oder Berufe im kreativen Bereich wie Steinmetz oder Raumausstatterin oder Schilder- und Lichtreklamehersteller. Alles hoch spannende Berufe, in denen man auch im Handwerkskammerbezirk Hannover eine Lehrstelle finden kann. Interview: Tanja PiephoHinweis: Freie Lehrstellen und Praktikumsstellen im Handwerk findet man über die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Hannover unter www.hwk-hannover.de/lehrstellenboerse 

Karl-Wilhelm Steinmann, Präsident der Handwerkskammer Hannover, über neue Ausbildungsberufe und Anreize im Handwerk.

Infos zu Bildungsmöglichkeiten

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EXKLUSIV BEI ALTEKRUSEAUGENOPTIK: Der Visionix VX120 ermöglicht die Sehstärkenbestimmung für Tag- und Nachtsehen. Piepho

Die Handwerkskammer Hannover bietet jungen Menschen neue Möglichkeiten, um im Handwerk Karriere zu machen, zum Beispiel das BerufsAbitur. Dabei drückt man nicht nur die Schulbank, sondern absolviert gleichzeitig eine Ausbildung im Handwerk. Nach drei Jahren erwirbt man so die Fachhochschulreife und den Gesellenbrief. Danach kann man in ein duales oder triales Studium durchstarten.

Die Handwerkskammer Hannover bietet zwei triale – im norddeutschen Raum einmalige – Studiengänge an: das triale Studium Bachelor of Arts Handwerksmanagement mit kaufmännisch-betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt und das triale Studium Bachelor of Arts Craft Design (i.V.), das sich vor allem um das Thema Gestaltung dreht. Bei beiden Studiengängen wird die duale Ausbildung in einem Handwerksberuf mit einem ausbildungs- und berufsbegleitenden Studium ergänzt.

Für denjenigen, der seine Lehre im Handwerk bereits abgeschlossen hat, hält die Akademie des Handwerks der Handwerkskammer Hannover Weiterbildungsangebote wie den Studiengang zum geprüften Betriebswirt (HwO) bereit, der seit Kurzem auch als ELearning-Maßnahme absolviert werden kann. Dieses Weiterbildungsangebot richtet sich an alle, die ihr Lernpensum zeitlich unabhängig erledigen möchten, um Lernen, berufliche und familiäre Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Am Donnerstag, 6. September, findet in der Berliner Allee 17 um 18 Uhr eine Info- Veranstaltung zu allen Weiterbildungsmöglichkeiten statt.

Weitere Infos gibt es unter: www.hwk-hannover.de/berufsabitur , www.hwk-hannover.de/trialesstudium und www.hwk-hannover.de/lernenvonzuhause