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GUT HÖREN & SEHEN

Mehr Durchblick mit passenden Sehhilfen

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Brille oder Kontaktlinsen – auf welche Seh­hilfe die Wahl fällt, ist in vielen, wenn auch nicht allen Fällen eine Frage der persönlichen Vorliebe. Foto: iStockphoto.com/Vasyl Dolmatov

Welche Sehhilfe ist die richtige?

Ob Brille oder Kontaktlinsen - auf eine Sehhilfe sind viele angewiesen. Doch selbst wenn sie ein Augenarzt verordnet, bekommen Krankenversicherte in der Regel nur einen Teil der Kosten erstattet. Verbraucher müssen beim Optiker einen Großteil aus eigener Tasche zahlen. Das kann erheblich ins Geld gehen. Aber von Fachgeschäft zu Fachgeschäft gibt es Preisunterschiede. „Wie bei vielen Hilfsmitteln ist es für Versicherte auch bei Sehhilfen ratsam, sich bei mehreren Anbietern umfassend zu informieren und zu vergleichen“, sagt Janka Hegemeister vom GKV-Spitzenverband in Berlin.

Auf vieles lässt sich verzichten, auf eine Brille oder Kontaktlinsen aber nicht. Verbraucher müssen einige Kosten selbst tragen.

Welche Sehhilfe ist die richtige?

Brille oder Kontaktlinsen – auf welches Korrektionsmittel die Wahl fällt, ist in vielen, wenn auch nicht allen Fällen eine Frage der persönlichen Vorliebe. Der eine steht aus ästhetischen Gründen auf Kontaktlinsen, der andere eher aus praktischen. Schließlich sind Brillengläser mit einer hohen Diop­trienzahl dicker und schwerer.

Doch die Frage nach Brille oder Kontaktlinsen hängt auch von der Sehstärke, dem Gesundheitszustand der Augen, den individuellen Aktivitäten wie etwa Sport oder auch von der beruflichen Tätigkeit ab. Wer sich unschlüssig ist, welche Sehhilfe die richtige ist, sollte sich beim Augenarzt oder im Optik-Fachgeschäft beraten lassen. Denn oft gibt es mehrere Optionen.

Beispiel Alterssichtigkeit: Ältere Menschen tun sich oft schwer damit, im Nahbereich gut zu sehen. Sie halten einen Kontoauszug, eine Zeitung oder eine SMSNachricht weit von sich weg, um das Geschriebene besser lesen zu können. „Viele Betroffene favorisieren eine Gleitsichtbrille als Universallösung“, erklärt Lars Wandke. Er ist stellvertretender Geschäftsführer beim Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA). Andere Menschen lehnen eine Gleitsichtbrille ab und wechseln lieber zwischen zwei oder drei Brillen. Es gibt bei Alterssichtigkeit aber auch die Möglichkeit, sogenannte multifokale Kontaktlinsen, also Mehrstärkenlinsen, zu tragen.

Kontaktlinsen nicht ­immer eine Option

Wer zur Korrektur seiner Fehlsichtigkeit auf Kontaktlinsen setzt, sollte immer eine Brille in den aktuellen Stärken parat haben. „Kontaktlinsen sind keine 24-Stunden-Lösung“, betont Dominik Heck vom Verband der Privaten Krankenversicherung. Es könne immer wieder vorkommen, dass man den Augen zuliebe für eine Weile auf Kontaktlinsen verzichten muss. Zum Beispiel, wenn zur Heuschnupfenzeit die Augen gerötet sind und tränen oder im Fall einer Bindehautentzündung. Zudem lassen sich nicht alle Sehschwächen mit Kontaktlinsen korrigieren. „So ist zum Beispiel eine Korrektur von Winkelfehlsichtigkeit, die bei Brillen über Prismen ausgeglichen wird, mit Kontaktlinsen nicht möglich.“

Das zahlen gesetzliche Krankenkassen

Generell gilt für die gesetzliche Krankenversicherung: „Das Brillengestell müssen Versicherte selbst finanzieren“, sagt Hegemeister. Für Brillengläser oder Kontaktlinsen gibt es Festbeträge. Es gilt das sogenannte Sachleistungsprinzip: Alle Kosten über dem Festbetrag müssen die Versicherten selbst stemmen. Allerdings hat nicht jeder, der eine Sehhilfe braucht, auch Anspruch auf diese Festbeiträge. Das ist nur bei Kindern und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres der Fall.

Erwachsene bekommen das Geld nur unter Umständen – nämlich dann, wenn sie bei bestmöglicher Brillenkorrektur auf beiden Augen nicht auf eine Sehkraft von 30 Prozent kommen oder wenn sie eine Fehlsichtigkeit von mehr als sechs Dioptrien bei Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit oder mehr als vier Diop­trien bei einer Hornhautverkrümmung haben. Anspruch auf eine Versorgung mit Kontaktlinsen gibt es dagegen, so will es das entsprechende Gesetz, nur in medizinisch zwingend erforderlichen Ausnahmefällen. „Der Umfang der Kostenbeteiligung durch die gesetzlichen Kassen hängt vom Einzelfall ab und reicht von rund 10 Euro für das einfachste Brillenglas bis rund 150 Euro für eine spezielle Kontaktlinse“, so Wandke. Veredelungen wie entspiegelte Gläser zahlt der Versicherte selbst.

Möglichkeiten ­ für Sparfüchse

Bei der Privaten Krankenversicherung sind Sehhilfen Bestandteil der tariflichen Leistungen. Sie können sich im Umfang unterscheiden. „In vielen Tarifen ist für Sehhilfen ein Höchstbetrag für einen bestimmten Zeitraum festgelegt“, erklärt Heck.

Für den sparfreudigen Brillenträger bietet es sich an, bei den Gläsern auf bestimmte Extras zu verzichten. „Das können zum Beispiel Beschichtungen sein, die die Gläser weniger schmutzanfällig machen“, sagt Wandke. Auch mit einer kostengünstigen Fassung lässt sich Geld sparen. Denkbar ist auch, bei einer defekten Brille eine bestehende Fassung mit neuen Brillengläsern auszustatten. dpa/tmn

Besser sehen: Den Augen ­ im Alltag Gutes tun

Ausreichend Licht, frische Luft und ausgewogene Ernährung helfen

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In die Augen geblickt: Lässt die Sehkraft nach, sollte man das von einem Augenarzt untersuchen lassen. Foto: Sven Hoppe/­dpa/dpa-mag

Ob nah oder fern, groß oder klein, farbig oder weiß – die Augen sollen tagtäglich alle Dinge wahrnehmen können. Was ihnen nicht immer hundertprozentig gelingt. Kontaktlinsen und Brillen schaffen natürlich Abhilfe, doch man kann seinen Augen auch darüber hinaus Gutes tun. Und zwar so:

1. Auf ausreichendes Licht beim Lesen achten

„Du verdirbst Dir die Augen.“ Wer bei Dämmerlicht liest, hat diesen Spruch wahrscheinlich schon zu hören bekommen. Aber wissenschaftliche Beweise, dass das stimmt, fehlen bisher. Dennoch ist es nicht ratsam, bei wenig Licht zu lesen. Die Augen ermüden schneller – und das Lesen wird anstrengend. „Die Folgen davon können Kopfschmerzen und gerötete Augen sein“, sagt Ludger Wollring. Er ist Facharzt für Augenheilkunde und Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands.

2. Sich ausgewogen ­ und gesund ernähren

Ausgewogen, vitaminreich, vielseitig - wer sich so ernährt, tut seinem Körper generell und seinen Augen im Speziellen etwas Gutes. „Besonders wichtig für die Sehfunktion sind die Vitamine C und E sowie Zink“, erläutert Prof. Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Ebenfalls wichtig für die Augen ist Vitamin A. „Ein Mangel hiervon könnte schlimmstenfalls zur Erblindung führen“, warnt Smollich. Nach seinen Angaben ist die deutsche Bevölkerung aber ausreichend mit Vitamin A versorgt - es steckt unter anderem in Obst und Gemüse. Zum Beispiel sind Möhren wegen ihres Vitamin-A-Gehalts gut für die Augen. Smollich rät: „Damit sie diese Wirkung entfalten, sollten Möhren besser gekocht als roh gegessen werden.“

3. Kritisch sein bei Nahrungsergänzungsmitteln

Nahrungsergänzungsmittel auf Lutein-Basis versprechen eine positive Wirkung auf die Augen esundheit. „Hierfür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftliche Belege“, erklärt Sigrid Röchter von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Lutein gehört zu den Carotinoiden und somit zur Gruppe der Pflanzenfarbstoffe.

Wer dennoch mit Nahrungsergänzungsmitteln etwas für seine Augengesundheit tun will, sollte sich über die Risiken im Klaren sein. „In manchen Präparaten steckt zum Beispiel in hoch dosierter Form Zink“, erklärt Röchter. Das kann zum Beispiel die Kupferbilanz im Körper negativ beeinflussen. Vor der Einnahme solcher Präparate sollte man unbedingt einen Augenarzt um Rat fragen.

4. Für frische Luft sorgen

Zugluft aus der Klimaanlage kann die Augen reizen und Rötungen oder sogar Entzündungen hervorrufen. Lieber schaltet man die Klimaanlage aus und lüftet stattdessen regelmäßig. Auch Pausen an der frischen Luft sind ein bisschen Wellness für die Augen.

5. Nicht zu lange auf den Bildschirm starren

Wer den Arbeitstag vor dem Computer verbringt, sollte seinen Augen regelmäßig Auszeiten gönnen. „Mindestens alle 15 Minuten sollte der Blick vom Bildschirm weggerichtet werden“, rät Wollring. Denn Augen benötigen Abwechslung. Also einfach öfter den Blick schweifen lassen und dann bewusst verschiedene Gegenstände in der Nähe und in der Ferne fixieren. So bleibt der Augenmuskel beweglich.

6. Bei schlechterem ­Sehen handeln

Manch einer glaubt trotz schlechter werdenden Sehvermögens, dass die alte Brille es noch eine Weile tut. Andere wiederum kaufen sich keine Lesebrille, obwohl ihnen das Lesen immer schwerer fällt. Sie glauben, dass sie die Augen trainieren können. „Das klappt aber nicht“, stellt Wollring klar. Wer schlechter sieht, sollte seine Augen untersuchen und sich eine neue Sehhilfe verordnen lassen. dpa/tmn