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Gesundheit, Pflege & Soziales

Großes berufliches Potenzial für pädagogische Fachkräfte

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Bis zum Jahr 2025 fehlen bis zu 191 000 Erzieherinnen und Erzieher. iFotos: AOK

Bundesweit fehlen pädagogische Fachkräfte wie Erzieherinnen und Erzieher. Doch sie tragen dazu bei, Kindern in Deutschland Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung, Betreuung und Erziehung zu ermöglichen. Berechnungen einer prognos-Studie zufolge fehlen jedoch bis zum Jahr 2025 bis zu 191 000 Erzieherinnen und Erzieher in der frühen Bildung.


Bevölkerung in Deutschland schätzt pädagogische Fachkräfte

Eine Studie vom Institut für Demoskopie Allensbach zu Wahrnehmungen der Bevölkerung zum Berufsfeld Erzieherin und Erzieher zeigt, dass der Beruf in der Bevölkerung für wichtig und mit einer großen Bedeutung für die Zukunft eingeschätzt wird. 97 Prozent der Bevölkerung finden es für die Zukunft Deutschlands wichtig, dass es ausreichend Fachkräfte in diesem Beruf gibt. Das Bundesfamilienministerium unterstützt deshalb mit dem Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden“ Länder und Träger dabei, pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und bereits ausgebildete Fachkräfte im Beruf zu halten und ihre Kompetenzen zu stärken.

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Erzieher und Erzieherinnen haben eine große Akzeptanz in der Bevölkerung.

Bundesministerium fördert Berufsnachwuchs

Ziel des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgelegten Bundesprogrammes ist es, mehr Nachwuchs für die Ausbildung zu erreichen, eine gute Ausbildungspraxis zu sichern sowie Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungen für vorhandenes Personal zu ermöglichen.

Zusammen mit dem Gute-Kita-Gesetz, in das der Bund in den nächsten Jahren 5,5 Milliarden Euro investieren wird, soll die Qualität in den Kitas gefördert und neue Anreize für die Gewinnung von Fachkräften geschaffen werden. Im Februar 2021 wurde das Programm um zusätzliche Fördermodule erweitert, um den gestiegenen Anforderungen in der Kindertagesbetreuung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie zu begegnen und den Programmerfolg zu unterstützen. Mit den erweiterten Modulen fördert der Bund unter anderem Kita-Helferinnen und Kita-Helfer, berufsbezogene Sprachförderungen sowie Coachings in Kita-Teams.

Niedersachsen hat kürzeste Ausbildungsdauer

Die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und zum Erzieher erfolgt in sozialpädagogischen Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik. Neben der Arbeit in Kindertagesstätte, qualifiziert die Ausbildung auch für Tätigkeiten in Bereichen der Hilfen zur Erziehung, der Ganztagsschulen und in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Ein mittlerer Schulabschluss und eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung oder eine gleichwertig anerkannte Qualifizierung bertechtigen zur Ausbildung. Auch sozialpädagogische Assistentinnen und Assistenten können sich an der Fachschule Sozialpädagogik in Vollzeit oder berufsbegleitend zur Erzieherin und zum Erzieher weiterbilden. Zu den Unterrichtsfächern gehören Deutsch, Politik, Soziologie, Ethik, sozialpädagogische Grundlagen, Konzepte und Strategien, Ökologie, Umwelt- und Gesundheitspädagogik, Organisation, Verwaltung und Recht sowie Kenntnisse über Medien zum sozialpädagogischen Handeln.

Mit zwei Jahren Ausbildungszeit verfügt Niedersachsen bundesweit über die kürzeste berufsqualifizierende Ausbildung. Laut dem Niedersächsischen Kultusministerium umfassen die heutigen Aufgaben einer Erzieherin und eines Erziehers die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in sozialpädagogischen Tätigkeitsfeldern. Dazu gehören unter anderem Krippe, Kindergarten, Hort, Kinder- und Jugendarbeit, Hilfen zur Erziehung, sozialpädagogische Tätigkeiten in der Schule sowie Tätigkeiten im Arbeitsbereich Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Als Erzieherin und Erzieher kann man in Niedersachsen in Kindertagesstätten im Durchschnitt bis zu rund 3300 Euro und als Erzieher in der Sonderpädagogik bis rund 3700 Euro brutto im Monat verdienen.

Eines zeigt die Corona-Krise ganz deutlich: Auf bestimmte Berufe ist die Gesellschaft mehr angewiesen als auf andere. Insbesondere sind das alle Berufe im Gesundheitswesen, im sozialen Bereich, in der Pflege und in der Erziehung und Bildung.