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GESUNDHEIT, PFLEGE & SOZIALES

Wachstumsmotor Gesundheitsmarkt

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Im Gesundheitswesen finden sich vielfältige berufliche Möglichkeiten, wie die des Augenoptikers. Foto: pexels-antonishkraba

Große Veränderungen bieten auch große Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Der Fachkräftemangel verschärft sich von Jahr zu Jahr. Aufgrund der besonderen Belastungen durch die Pandemie wanderten Teile des Personals aus den medizinischen und pflegerischen Berufen in andere Tätigkeiten ab. Allein in der Altenpflege zeigen Berechnungen, dass die Diskrepanz zwischen dem Angebot und dem Bedarf von benötigten Pflegekräften in Altenheimen auf zusätzlich über 730.000 Pflegekräfte steigen wird. Für das Jahr 2030 wird eine Personallücke von mehr als 160.000 Ärzten und zirka 800.000 nichtärztlichen Fachkräften prognostiziert.

Medizintechnischer Fortschrift: Innovative Lösungen sind gefragt

Auch in der Medizin wird der Fortschritt immer rasanter. Neue Behandlungsmethoden, Therapien und die Medizintechnik erlauben eine immer bessere Bekämpfung von Krankheiten. Doch das ist mit erheblichen Kosten verbunden. Um das alles zu bewältigen, sind innovative Lösungen gefragt. Dies wird auch neue Tätigkeiten im Gesundheitswesen und der Pflege bringen und bisherige auf den Prüfstand stellen.

Ein Beispiel ist die Reform der Ausbildung in der Pflege. Seit dem 1. Januar 2020 gibt es die neue Pflegeausbildung. Sie macht die Ausbildung zur Pflegefachkraft moderner und attraktiver. Diese generalistische Ausbildung befähigt dazu, Menschen aller Altersgruppen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Das Pflegeberufegesetz führt die bisherigen Berufsausbildungen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zusammen zu den neuen Pflegeausbildungen zur „Pflegefachfrau” oder zum „Pflegefachmann”. Dazu kommen zusätzliche Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten. Zum generalistischen Berufsabschluss nach drei Jahren in Vollzeit oder nach fünf Jahren in Teilzeit sind gesonderte Abschlüsse als Altenpflegerin, Altenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger oder als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin möglich. Zudem ist der Berufsabschluss EU-weit anerkannt.

„Für das Jahr 2030 wird eine Personallücke von mehr als 160.000 Ärzten und zirka 800.000 nichtärztlichen Fachkräften prognostiziert.”

Tätigkeiten im Gesundheitsmarkt: Vielfältig und interessant

Die beruflichen Möglichkeiten im Gesundheitswesen sind so vielfältig wie der Körper und seine Krankheiten. Das geht von Medizinern über Pflegepersonal bis zu Therapeuten. Wer im Gesundheitswesen arbeiten möchte, muss nicht immer mit der Behandlung von Personen betraut sein. Es gibt eine Vielzahl von administrativen Berufen, die am Ablauf und an der der Planung von Krankenhäusern und Pflegediensten beteiligt sind. Man kann als Medizintechniker, in der Logopädie, als Augenoptiker oder Hörakustiker arbeiten. In der Logopädie therapiert man die Sprechfähigkeit von Menschen mit Sprechfehlern oder die nach einem Schlaganfall das Sprechen neu erlernen müssen. Physiotherapeuten und -therapeutinnen unterstützen Patienten bei der Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung ihrer Beweglichkeit und der körperlichen Funktionen. Besonders bei Personen, die alters-, krankheits- oder unfallbedingt eingeschränkt sind, bieten sie Maßnahmen an, um die körperliche Beweglichkeit und Mobilität wieder herzustellen. Dazu sind sie auch für Sportler und Sportlerinnen tätig, um sie fit zu halten.

Pandemie beschleunigt die Digitalisierung

Die Pandemie hat die ganze Wirtschaft aufgerüttelt und natürlich auch den Gesundheitsmarkt. Sie treibt den digitalen Wandel in den Krankenhäusern mit immensem Tempo voran. Dem müssen sich alle am Gesundheitsmarkt beteiligten stellen. So gibt es beispielsweise eine regelrechte Explosion in der Telemedizin. Hybride Modelle, die Verknüpfung von digitalen und physischen Elementen, wird im Gesundheitswesen immer stärkere Bedeutung erlangen. So muss der Schritt vom virtuellen Arzttermin per Video zum persönlichen Arztbesuch nahtlos funktionieren. Das herkömmliche Verfahren, den Patienten von einem Pflegepunkt zum nächsten weiter zu reichen, wird immer mehr durch digitale Komponenten erweitert.

Neue Formen der Arbeit

Es entwickelt sich ein immer stärkerer Trend, von zuhause beziehungsweise aus der Ferne zu arbeiten. Die Digitalisierung macht es möglich. Auch in Zukunft müssen viele im Gesundheitswesen nach wie vor vor Ort sein. Andere, wie zum Beispiel Radiologen, können dagegen vom Homeoffice arbeiten. Ohnehin haben Umfragen ergeben, dass das Arbeiten im Homeoffice von Mitarbeitern sehr geschätzt wird. Das wirkt sich auch auf die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern aus, die nun durchaus eine Stelle annehmen können, die viele Kilometer entfernt liegt. Ein Umzug entfällt dadurch. Bei der derzeitigen Entwicklung der Kosten für Wohnraum und Energie ist das heute zu einem entscheidenden Faktor geworden.

Digitale Gesundheitsangebote gewinnen an Beliebtheit

Die „Deloitte Studie” „Global Health Care Consumer Survey 2019” befragte mehr als 3.600 deutsche Teilnehmer zu ihrer Einstellung zu digitalen Angeboten in der Gesundheitsversorgung. Noch ist die Zahl klein, aber immerhin setzten 35 Prozent bereits Fitness- und Gesundheits-Tracker und Gesundheitsapps ein. 36 Prozent sind sogar bereit, persönliche Gesundheitsdaten mit ihrem Arzt zu teilen.

Dazu waren 86 Prozent derjenigen, die bereits Erfahrungen mit digitalen Gesundheitsangeboten haben, mit der Beratung zufrieden und 73 Prozent davon würden wieder die „digitale Sprechstunde” aufsuchen. Die Bereitschaft in der Bevölkerung ist also heute schon vorhanden. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sie noch weiter steigen wird.

Die gesamte Wirtschaft verändert sich zunehmend und insbesondere das Gesundheitswesen. Das braucht nicht nur innovative Lösungen, sondern auch fähige Mitarbeiter in allen Teilbereichen des Gesundheitsmarktes. Neue Berufe und neue Tätigkeiten in einem dynamischen Wirtschaftssektor entstehen.

Das bedeutet hochinteressante berufliche Zukunftsperspektiven und immense Möglichkeiten, seine ganz persönliche Karriere voranzutreiben. Ob im medizinischen Bereich, der Pflege oder dem zweiten Gesundheitsmarkt. Die Chancen sind gewaltig und vor allem zukunftsträchtig. Der Gesundheitsmarkt gilt als der Wachstumsmarkt vor fast allen anderen Wirtschaftszweigen. Wer sich für eine Tätigkeit oder ein Studium im Gesundheitswesen entscheidet, hat mit Sicherheit auf Zukunft gesetzt.