Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

 

Sind Sie bereits Abonnent? Hier anmelden

Anzeige
Gesundheit für alle

Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis

Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Fitnesstest vom Physiotherapeuten – eines der vielen Angebote am Tag der Gesundheitsberufe in der KRH Akademie: Lehrer Rainer Windowsky (von links), Lehrerin Ulrike Stoermer-Beyer, Ulrike Herbst, Leiterin der Physiotherapieausbildung, sowie die Auszubildenden Tim Freitag, Adam Jan Maj und Leoni Hogrefe. KRH (5)

Eine der größten Bildungseinrichtungen für Gesundheitsberufe in der Region

Die Bildungseinrichtung des Klinikums Region Hannover, die KRH Akademie, etabliert sich als fester Bestandteil der hiesigen Bildungslandschaft: Vereint sind hier unter einem Dach die Bereiche Krankenpflege, Physiotherapie und Operationstechnische Assistenz, die Hebammenschule und das Zentrum für Fort- und Weiterbildung des KRH.

Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis-2
Bei der Auszubildenden Ezgi Cakir (von links) sowie den Lehrerinnen Cordula Creuzer und Heike Klaproth dreht sich alles um die Operationswelt.
Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis-3
Anna-Elisa Strohmeyer (von links), Hebammenschülerin, Marlene Rietkerken, Leiterin der Hebammenausbildung, und Lehrerin Kristin Wölfel.

Mit rund 650 Ausbildungsplätzen in renovierten Räumen an der Schützenallee in Hannoverrichtungen in der gesamten Region Hannover. Den Schülern und Schülerinnen stehen auf rund 3800 Quadratmetern 19 moderne Unterrichts- und Seminarräume, ein EDV-Raum, 20 Gruppenräume, Praxis und Übungsräume sowie eine Bibliothek zur Verfü- gung: die perfekte Umgebung und Ausstattung zum Lernen! „Die neue Bildungsakademie – mit der Investition in den Nachwuchs und die Qualifikation unserer Beschäftigten – ist ein weiterer sehr wichtiger Baustein für die zukunftsorientierte Ausrichtung unseres Unternehmens“, betont Michael Born, KRH Geschäftsführer Personal.

Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis-4
„Riecht gut und tut gut“: Kathleen Schönbach Lehrerin Gesundheits- und Krankenpflege, demonstriert Düfte in der Pflege.
Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis-5
Martina Vergin und Inja Tofern-Kleen, Lehrerinnen Gesundheits- und Krankenpflege, zeigen beim Tag der Gesundheitsberufe ein Skelett.

Am vergangenen Sonnabend boten die Beschäftigten am Tag der Gesundheitsberufe ein umfangreiches Programm für die Besucher an. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter der KRH Akademie präsentierten viele Facetten der Berufswelt Krankenhaus: Das Angebot reichte vom Reanimationsprogramm über den Fitnesstest bis zur Aromatherapie.

Kontakte sind Balsam für die Seele

Einsamkeit macht Studien zufolge krank. Doch die Wahrnehmung dieses Gefühls ist höchst individuell.

Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis-6
Auch junge Menschen können einsam sein: Das Gefühl, sich nicht mit anderen austauschen zu können und allein durchs Leben zu gehen, hängt entscheidend von den individuellen Lebensumständen und auch von der jeweiligen Persönlichkeit ab. iStockphoto.com/martin-dm

Wer einsam lebt, der lebt gefährlich, zeigen immer mehr Studien. Familie, Freunde und soziale Kontakte können den Menschen hingegen gesund erhalten. Schon Kinder brauchen zur Entwicklung ein Gegenüber, Menschen den Austausch mit anderen, um sich zugehörig zu fühlen. Selbst ein Plausch beim Einkauf kann stärkend wirken, sagt Christine Morgenroth, Professorin für Sozialpsychologie an der Leibniz Universität Hannover, im Interview. Die Wissenschaftlerin, Jahrgang 1952, forscht unter anderem zur psychosozialen Problematik von Randgruppen und zu Partizipationsfragen.

Wie viele Kontakte brauche ich, um gesund zu bleiben?


Menschen sind soziale Wesen. Aristoteles sprach vom Zoon politikon und meinte damit den Menschen nicht nur als politisches, sondern gerade auch als gesellschaftliches Wesen. Verbundenheit ist ein elementares Bedürfnis, ebenso wie das Streben nach Autonomie: In diesem Spannungsverhältnis steht jeder Mensch von Geburt an; es bleibt eine lebenslange Aufgabe, die individuell angemessene Balance zwischen Distanz und Nähe zu schaffen.

Wie wirkt Freundschaft auf die Gesundheit?

Grundsätzlich positiv! Die Bedeutung verlässlicher Bindung lässt sich am ehesten ermessen, wenn sie fehlt. Der gegenwärtige Zustand westlicher Gesellschaften, geprägt durch ein Höchstmaß an Individualisierung, betont Werte wie Effizienz, Flexibilität und Selbstoptimierung. Zugleich lässt die Bedeutung sozialer Bezüge, des Gemeinwesens nach. Jeder ist ausschließlich für sich selbst verantwortlich. Das führt fast zwingend zu Vereinzelung und Überforderung.

Und gefährdet die Gesundheit?

Psychisch geht die geringere Verbundenheit einher mit Gefühlen von innerer Verlorenheit, Verlassenheit, Ausgesetztsein in der Welt. Das kann Angst, Depression und Suchttendenzen zumindest verstärken. Man kann in diesem Zusammenhang durchaus von gesellschaftlich bedingten psychischen Problemen, von Gesellschaftskrankheiten sprechen.

Können denn auch weniger tiefe Kontakte positiv wirken?

Soziale Kontakte aller Art, selbst der Plausch im Treppenhaus oder beim Einkauf, das Gespräch mit den Kollegen, sind außerordentlich anregend, belebend und herausfordernd. Diese kleinen Begegnungen wirken auf die Seele wie eine sanfte Nackenmassage. Das spürt man ja oft selbst.

Laut einer Untersuchung der Universität Boston soll der Mangel an sozialen Beziehungen genauso schlimm sein, wie 15 Zigaretten täglich und doppelt so schlimm wie Fettleibigkeit, was das Sterberisiko anbetrifft. Das klingt heftig. Zahlreiche Studien weisen auf solche Zusammenhänge hin, dass bei allein Lebenden die Infektanfälligkeit und sogar das Mortalitätsrisiko steigt. Man hat zum Beispiel festgestellt, dass Männer, die in einer Partnerschaft leben, weitaus gesünder sind als allein Lebende. Bei Frauen ist das anders, da führt die häufig vorhandene Mehrfachbelastung zu einem erhöhten Depressionsrisiko. Aber Männer tun sich deutlich schwerer, sich außerhalb der Arbeitssphäre sozial zu vernetzen, sie sind schneller isoliert, wenn sie allein leben.

Sind wir einsamer als die Menschen früher?

Nein; zwar machen in Großstädten die Single-Haushalte 60 bis 70 Prozent aus. Das muss jedoch nicht Isolation bedeuten, nicht zwangsläufig Einsamkeit. Es bilden sich neue, alternative gemeinschaftliche Lebensformen.

Wer allein lebt, muss nicht einsam sein?

Nein, aber was man feststellen kann, ist, dass die starke Individuation in unserer Zeit in Verbindung mit der neuen Informationstechnologie zu zunehmender Vereinzelung führen kann und oft auch führt. Die sogenannten sozialen Medien wirken aus psychologischer Sicht verheerend. Ich kann 1000 Facebook-Freunde haben, aber wenn es mir schlecht geht – wer kocht dann die Hühnersuppe?

Die KRH Akademie bietet das ideale Lernumfeld für 650 Azubis-7
Christine Morgenroth Privat

Bedeutet das, dass wir uns stärker als Einzelwesen begreifen?

Wir begreifen uns so, weil die gegenwärtigen Lebens- und Arbeitsbedingungen das erfordern. Wir haben als Gesellschaft vergessen, dass jeder Mensch ein Gegenüber, eine Verbundenheit braucht, um sich zugehörig zu fühlen.

Digitale Vernetzung kann das nicht ersetzen?

Ich saß eben im Zug im Großraum und sah lauter gebeugte Köpfe – über Tablets oder Handys. Ein paar Kinder rannten herum: Die waren lebendig im gemeinsamen Spiel. Man muss sich nur anschauen, wie kleine Kinder manchmal um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter kämpfen, während die mit dem Handy beschäftigt ist – das ist herzzerreißend. Kinder brauchen direkte Ansprache, stattdessen werden sie oft selbst mittels Medien ruhiggestellt. Ich bin in Sorge um die kommende Generation. Die Sozialfähigkeit verarmt, wenn sie nicht immer wieder erfahren wird.

Eine anerzogene Kontaktarmut?

Eher eine grundlegende Verunsicherung durch fehlende Erfahrung von Zugehörigkeit. Dies geht mit einem Mangel an Selbstbestätigung einher. Ein Ich oder Selbst kann sich in früher Zeit nur entwickeln, weil und wenn es sich spiegeln kann.

Was kann man gegen Einsamkeit tun?

Aktiv dagegen angehen, auch wenn es schwer fallen mag. Man verlernt sonst, wie das geht, mit anderen in Kontakt zu kommen. Und je geringer der Austausch ist, desto weniger Erfahrungen der Zugehörigkeit mache ich – das beeinträchtigt wiederum das Selbstwertgefühl. Aber man kann jederzeit umlernen. Als Supervisorin erfahre ich von alten Menschen, die so lange wie möglich allein gelebt hatten und dann ins Heim wechseln mussten. Dort, wo sie viel Begegnung und Kontakt haben, blühen sie oft wieder auf und sagen: ,Das hätte ich früher gebraucht.’ Interview: Evelyn Beyer

##publishingDate##

##topicTitle##

Eine der größten Bildungseinrichtungen für Gesundheitsberufe in der Region