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Gemeinschaft Kirchroder Kaufleute

Kirchrode: Große Einbußen durch Corona

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Lars Siegmund betreibt das Geschäft Godshorner Röstkontor am Großen Hillen. Er hat zur eigenen Sicherheit und der der Kunden extra einen Spuckschutz oberhalb des Tresens installiert. Foto: Bode

Bereich abgetrennt

Die lokalen Einzelhändler in Kirchrode und angrenzenden Stadtteilen sind von der Coronavirus-Pandemie betroffen, teils sogar erheblich. Umsatzrückgänge sind bei allen die Norm. „Die Umsatzrückgänge sind teils schon gravierend“, sagt Lars Siegmund, Pressesprecher der Gemeinschaft Kirchroder Kaufleute (GKK) und Betreiber des Godshorner Röstkontors am Großen Hillen.

GKK-Geschäfte leiden unter der Krise – Appell zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels – Noch ist die Vielfalt vorhanden

Bereich abgetrennt

In seinem Geschäft hat er den Bereich, in dem er in der Vergangenheit immer wieder Kaffee-Verkostungen angeboten hat, mit einer Kordel vom Verkaufsraum abgetrennt. „Gastronomie kann ich derzeit nicht anbieten“, sagt Siegmund, der das Geschäft seit 17 Jahren erfolgreich betreibt. Da er handwerklich geschickt ist, hatte er sich – zur eigenen Sicherheit und der der Kundschaft – einen Spuckschutz oberhalb des Tresens aus einer dicken Folie mit einem Holzrahmen selbst gezimmert. „Es ist vielleicht nicht sonderlich schön, aber sehr zweckmäßig“, sagt er lachend.

Weniger zum Lachen ist ihm zumute, wenn er sich die Umsatzzahlen anschaut. Er selbst hat im Mai einen Umsatzrückgang von rund 40 Prozent erlebt. „Noch ist es zum Glück nicht existenzbedrohend. Ich kann mich ganz gut einschränken“, sagt der Kaffeeexperte. Er erlebt, dass einige Stammkunden ihn schon nach Kräften unterstützen – gerade in dieser schwierigen und unsicheren Zeit. „Es sind aber nur einige wenige“, erklärt Siegmund.

Er appelliert an die Bürger, den lokalen Einzelhandel zu unterstützen. „Wenn es keine Geschäfte mehr im Zentrum Kirchrodes gibt, was wäre das dann für ein Stadtteilkern?“ Er prognostiziert „das große Ladensterben“, wenn Menschen nicht umdenken und vom Bestellen im Internet nicht abrücken. „Hier kann man quasi direkt vor der Haustüreinkaufen und bekommt auch noch eine Beratung und kann mal ein Produkt probieren oder dran riechen“, so sein Argument. Noch sei eine große Vielfalt an Geschäften in Kirchrode vorhanden. „Alles ist fußläufig erreichbar. Das spart auch noch Geld, weil man keine großen Fahrtkosten hat.“

Lieferservice mit Zuwachs

Bei Getränke Schlüter muss bei den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Umsatz differenziert werden. Während der Getränkefachmarkt in Bemerode und der private Lieferservice aus Sicht des Geschäftsbetreibers André Schlüter erfreuliche Zuwächse verzeichnet, gibt es im Großhandelsbereich und Veranstaltungsservice Rückgänge bis zu 80 Prozent. „In dem Bereich haben wir für einen größeren Teil unserer Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen müssen“, sagt Schlüter schwermütig. Die Kunden im Bereich der Gastronomie und Hotellerie hatten durch die behördliche Verordnung lange Zeit geschlossen, alle größeren und auch kleineren Veranstaltungen wurden abgesagt. In den Bereichen sieht Schlüter auch für die nächsten Wochen noch keine gravierende Verbesserung eintreten. „Die Wiedereröffnungen verlaufen eher noch zögerlich und in den Hotels fehlen die Gäste wegen abgesagter Messen noch.“

Schlüter hat Verständnis

Trotz aller damit einhergehenden Nachteile für sein Geschäft, hat Schlüter Verständnis für die Maßnahmen der Landesregierung, die er als „angemessen“ bezeichnet. „Die ersten Hilfsangebote kamen prompt, werden aber in unserem Geschäftsbereich und für unsere Kunden eventuell nicht ausreichen“, sagt er.

Im Fachmarkt hatte das Team für die Stoßzeiten freitags und sonnabends die Laufwege der Leergutannahme komplett umgestaltet. Es ergibt sich eine einheitliche Laufrichtung, Gegenverkehr in den Gängen wird auf ein Minimum reduziert. Das Betreten ist nur mit Maske und einem Einkaufswagen möglich. Schlüter rät den Kunden, nicht gerade die ohnehin gut besuchten Sonnabende zum Stöbern im Markt zu nutzen. „Freitags und sonnabends müssen alle Kunden auch ein wenig Geduld mitbringen“, sagt er. Er stellte bislang fest, dass der Großteil der Kunden Verständnis für die neuen Maßnahmen aufbringen.

Wie im bundesweiten Trend in den vergangenen Wochen erkennbar, steigt auch bei Getränke Schlüter im Einzelhandel der Absatz von Spirituosen und Wein. Hintergrund ist laut Schlüter, dass sich die Konsumenten den „Absacker“, der normalerweise im Restaurant getrunken wird, jetzt beim Lebensmittel- oder Getränkehandel für Daheim gekauft wird. „Allerdings können wir damit die Absatzverluste im Großhandel bei Weitem nicht auffangen“, erklärt er.

„Viele Menschen haben Beratungsbedarf“

Anwaltskanzlei von Lilienfeld in Kirchrode ist der zuverlässige Ansprechpartner

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Viviane und Roland von Lilienfeld-Toal betreiben die Rechtsanwaltskanzlei in Kirchrode.
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Die Coronavirus-Pandemie betrifft viele Unternehmen. Auch auf die Rechtsanwaltskanzlei von Dres. Roland und Viviane von Lilienfeld-Toal an der Tiergartenstraße 71 hat sie Auswirkungen. Vor Ort wird für den größtmöglichen Schutz der Mandanten und Mitarbeiter gesorgt. „Wir versuchen, Vorbesprechungen telefonisch durchzuführen. Zu notariellen Terminen kommen nur die notwendigen Personen. Und alles natürlich unter Einhaltung der Abstandsregeln“, sagt Dr. Viviane von Lilienfeld-Toal.

Inhaltlich habe sich ihre Tätigkeit seit Beginn der Krise im März nicht verändert. Im Gesellschaftsrecht sieht sie aber gerade jetzt großes kreatives Potenzial, insbesondere auch von jungen Gründern. „Ich stelle zudem fest, dass viele Menschen vermehrt nach Vorsorgevollmachten, Testamenten und Patientenverfügungen fragen“, sagt die Anwältin und Notarin. „Viele Menschen haben Beratungsbedarf und sind teilweise sehr verunsichert“, stellt sie fest. „Diese Angst nehmen wir ihnen und zeigen auf, wie Dinge individuell zu ihrer Zufriedenheit gestaltet werden können.“ Ihr ist dabei ein Austausch „auf Augenhöhe mit dem Mandanten“ wichtig.

Darauf legt auch Dr. Roland von Lilienfeld-Toal großen Wert. Er bezeichnet die Coronavirus-Pandemie als menschliche, moralische und juristische Herausforderung. „Es ist eine der seltenen Situationen, aus der sich auch neue Rechtsfragen ergeben“, sagt der Anwalt, der unter anderem Mandaten in den Bereichen des Versicherungsrechts, des Bank- und Kapitalmarkrechts, des Dienstvertrags- und Arbeitsrechts, des Wettbewerbsrechts und des allgemeinen Zivilrechts betreut. „Jetzt muss man als Jurist an der Rechtsfindung mitwirken. Mit guter Argumentation kann man gute Ergebnisse für die Mandanten erzielen“, sagt Dr. Roland von Lilienfeld-Toal.

Terminvereinbarungen sind unter Telefon (05 11) 5 63 59 50 sowie per E-Mail an kanzlei@vonlilienfeld.eu möglich. Die Öffnungszeiten der Kanzlei sind montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr. Weitere Informationen gibt es zudem im Internet unter www.vonlilienfeld.eu.