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Helfer in schweren Stunden

Corona-Pandemie bestimmt strengen Ablauf von Trauerfeierlichkeiten

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Eine Trauerfeier sollte trotz Corona-Bestimmungen einen würdevollen Rahmen haben. Foto: BDB

Zuspruch Vertrauter und therapeutische Unterstützung können bei der Bewältigung helfen

Die Corona-Pandemie bestimmt nach wie vor auch die Trauer. „Aktuell müssen auch alle Trauergäste und offiziellen Trauerbegleiter, wie zum Beispiel Geistliche oder Mitarbeiter der Bestattungsinstitute, Abstand halten und während der Trauerfeierlichkeiten durchgängig Mund- Nasenschutz tragen“, sagt Malte Lautenbach, Chef des gleichnamigen Bestattungshauses aus Hannover.

Auf Berührungen verzichten und Abstand halten – Mund-Nasen-Bedeckungen sind nötig

Ganz wichtig ist auch, dass nur so viele Trauergäste in einer Kapelle zugelassen sind, wie es der Mindestabstand von 1,50 Meter zulässt. Wie viele Gäste das dann sind, dass wissen die jeweils zuständigen Verwaltungen, beziehungswiese kann über die Bestatter erfragt werden. Es gilt: Die Sitzplätze für Trauergäste sollten möglichst weit auseinander liegen.

Auch hier sollte ein Abstand von 1,5 Meter eingehalten werden. Personen, die dem eigenen Hausstand angehören, und höchstens eine weitere Person, oder als Einzelperson mit mehreren Personen aus einem gemeinsamen Hausstand, dürfen enger zusammensitzen.

Keine Umarmungen

Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, sollte bei Trauerfeiern auf körperliche Gesten der Kondolenz und Anteilnahme verzichtet werden. Dazu gehören beispielsweise: Umarmungen, Küsse, Händeschütteln sowie andere körperliche Kontakte. Auch auf dem Friedhof, zum Beispiel während des Beisetzens des Sarges oder der Urne des Verstorbenen, gilt die 1,5-MeterAbstandsregel.

Die Bestattungsarten Erdbestattung und Feuerbestattung bleiben derzeit frei wählbar. Angehörige können daher weiterhin entscheiden, ob sie Verstorbene in einem Sarg beerdigen, oder in einer Urne beisetzen lassen möchten.

Abschied und Trauer ist wichtig Der Bund Deutscher Bestatter (BDB) mahnt auf seiner Homepage an, dass „trotz Beschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen, sind Abschied und Trauer gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig“. Wenigstens der engste Kreis der Familie sollte an einer Trauerfeier vor Ort, beziehungsweise auf dem Friedhof am Grab, unter freiem Himmel, teilnehmen können.

Die Bestattungsunternehmen unter dem Dach des BDB bieten aber auch Alternativen für trauernde Angehörige an. Dazu der BDB: „Folgende Möglichkeit sollte überlegt werden: Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findest zunächst im engsten Kreis statt, die größere Trauerfeier/Gedenkfeier später, wenn die Corona-Krise vorbei ist. Hierauf sollte dann auch schon in Anzeigen und Trauerbriefen hingewiesen werden.“ Auch Online-Übertragungen der Trauerfeier über das Internet können, wenn die technischen Voraussetzungen bestehen, eine Alternative sein. Der BDB empfiehlt: „Oder man lässt die Trauerfeier als Video aufzeichnen, so dass der Film später, zum Beispiel bei einer Gedenkveranstaltung, gemeinsam angesehen werden kann.“

Bestatter kennen Details

In welchem Rahmen Trauerfeiern stattfinden dürfen, ist von Bundesland zu Bundesland anders geregelt. Die derzeitigen Bestimmungen sowie die exakten Details für kennen die Bestatter vor Ort und geben gerne Auskunft. Die Bestatter haben eine Übersicht erhalten, wie viele Trauergäste in den jeweiligen Kapellen Platz finden. Es ist Aufgabe der Angehörigen, aber auch der von ihnen beauftragten Bestatter, regulierend auf die Anzahl der Trauergäste einzuwirken.

„Nach wie vor ist es möglich, das Angehörige Abschied am offenen Sarg nehmen können, allerdings nur in separat dafür vorbereiteten Räumlichkeiten bei den Bestattern, nicht während der Trauerfeier selbst“, sagt Malte Lautenbach. Das Bestattungsinstitut Gebr. Lautenbach verfügt über einen Abschiedsraum, der dafür vorgesehen ist. Auch hier gelten die entsprechenden Corona- Bestimmungen und Vorgaben.

Hilfe und Infos

Weitere Informationen sowie Hilfe zu allen Fragen rund um eine Trauerfeier und Bestattungen in Zeiten der Corona-Pandemie finden Angehörige und Interessenten bei allen Bestattungsunternehmen, die auf dieser Seite ihre Dienste anbieten.

Gefühl der Trauer nicht verdrängen

Zuspruch Vertrauter und therapeutische Unterstützung können bei der Bewältigung helfen

Corona-Pandemie bestimmt strengen Ablauf von Trauerfeierlichkeiten-2
Der Tod eines Menschen löst unterschiedliche Gefühle aus. Die Trauer ist dabei für viele im ersten Moment überwältigend, weshalb angemessene Hilfe umso wichtiger ist.

So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich ist auch der Umgang mit Trauer. Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch.

Bücher über Trauer können eine starke stille Unterstützung sein. Aber auch beispielsweise Trauergruppen der Bestattungsinstitute sowie Ärzte und Psychologen.

Wichtig für Seele und Gesundheit ist es, Trauer zuzulassen. Sich die Zeit zu nehmen, die gebraucht wird. Nicht die Umwelt entscheidet, wie lange angemessen ist. In der heutigen Gesellschaft wird oft ein schnelles „wieder Funktionieren“ erwartet. Dabei werden Todesfälle auch durchaus unterschiedlich bewertet – und die damit vorhandene Trauer.

Den richtigen Zeitpunkt zum Sterben gibt es aber einfach nicht. Mit Babys und jungen Menschen stirbt die Zukunft, mit dem Partner die Gegenwart und mit Eltern oder alten Menschen die Vergangenheit. Jeder Verlust darf Trauer auslösen. Der geliebte Verstorbene wird im Idealfall vom äußeren zum inneren Begleiter – und lebt auf diese Art und Weise weiter.

Für viele Hinterbliebene ist es wichtig, den Verstorbenen „bei sich tragen zu dürfen“. Dies bedeutet Akzeptanz der Umgebung, dass Raum für ihn gebraucht und gesucht wird. Diesen Raum können Gespräche bieten. Über Gefühle und Erinnerungen zu traurigen oder schönen Erlebnissen.

Sterbetage werden von vielen begangen und besonders gewürdigt, andere feiern – eventuell zusätzlich – weiter die Geburtstage des Verstorbenen; beispielsweise bei einem gemeinsamen Essen im Kreise der Familie. Alles ganz nach dem eigenen Gefühl.

Ist es schlimm, nach Jahrzehnten noch Tränen in den Augen zu haben? Einerseits erscheint es schwer, da die Trauernden unverändert so leidvolle Gefühle in sich tragen. Andererseits berührend, denn das Band der Liebe ist so sichtbar stark wie vorher.

Manchmal ergeben sich aus und mit Todesfällen neue Wege und Begegnungen. Alles darf sein; auch wieder vergnügt sein und Lachen. Denn der geliebte Verstorbene möchte sicherlich immer, dass es seinen Hinterbliebenen gut geht.

Einen Nachruf schreiben

Ein Nachruf ist eine Form, um einem Verstorbenen würdevoll zu gedenken. Nachrufe können von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten, ehemaligen Arbeitgebern sowie Kollegen des Verstorbenen verfasst werden. Abhängig vom jeweiligen Personenkreis lässt sich dieser mehr oder weniger persönlich gestalten. Ein kurz gehaltener Nachruf sollte verschiedene Informationen beinhalten. So sollten in ihm der Name und die Lebensdaten des Verstorbenen enthalten sein. Den Mittelteil des Nachrufs umfasst ein kurzer Text, dessen Inhalt von der Beziehung zum Verstorbenen abhängt. Eine Beileidsbekundung bildet den Abschluss. Nachrufe werden traditionell in Printmedien veröffentlicht. Dies können beispielsweise Tageszeitungen sein, in denen Nachrufe üblicherweise in der Rubrik Traueranzeigen erscheinen. Heutzutage hat es sich ebenfalls etabliert, Nachrufe auf speziellen Gedenkseiten digital zu veröffentlichen. Hierbei besteht ebenfalls die Möglichkeit, Fotos, Videos oder Texte des Verstorbenen öffentlich zu machen. Im Gegensatz zu Nachrufen in Printmedien gibt es einen größeren Spielraum, was den Umfang anbelangt. lps/Jm

Die Arten der Beisetzung sind vielfältig und auch eine Form des Ermessens

Fast jede denkbare Bestattungsform gibt oder gab es im Laufe der Geschichte. Heute bestehen in Deutschland in der Regel diese Möglichkeiten: Mit Erdbestattung ist meistens die Beerdigung des Verstorbenen im Sarg gemeint. Im Prinzip sind aber ebenso Urnenbeisetzungen oft Erdbestattungen, da auch hier in der Erde beigesetzt wird. In Deutschland müssen sie grundsätzlich auf einem Friedhof oder einem offiziell als Friedhof gewidmeten eingefriedeten Grundstück erfolgen. Bei der Feuerbestattung wird die Leiche eingeäschert. Es gibt zahlreiche Beisetzungsformen für die Asche Verstorbener: Die häufigste Form ist das Urnengrab. Ein Verstreuen der Asche in Wald, Wiese oder Bach ist in Deutschland wegen der Friedhofpflicht nicht möglich. Da die endgültige Verantwortung den Bundesländern obliegt, kann es von Bundesland zu Bundesland allerdings Unterschiede geben. Bei der See- oder Flussbestattung wird eine wasserlösliche Urne nach seemännischen Bräuchen dem Meer übergeben. Bis ins das frühe 20. Jahrhundert wurden auf See fast ausschließlich Personen bestattet, die an Bord oder in Seeschlachten verstarben und für die eine Beisetzung des Leichnams an Land nicht praktikabel erschien. Auch Seuchenschutzgründe spielten eine Rolle. Die Weltraumbestattung ist ein eher symbolischer Akt und teuer: Wegen der hohen Transportkosten wird zum Beispiel nur ein kleiner Teils der Asche des Verstorbenen in den Weltraum verbracht, der verbliebene Teil erhält auf der Erde den üblichen Rahmen einer Beisetzung. Die Asche kann dauerhaft in den Weltraum eingebracht werden oder so, dass sie früher oder später wie eine Sternschnuppe in der Erdatmosphäre verglüht. Der Termin dieser Beisetzungsart ist schwer definierbar, weil er von dem Start einer Trägerrakete abhängt. Die Raketenstarts erfolgen meist in den USA oder Russland. Die Diamantbestattung ist kostenintensiv. Dabei wird nur ein kleiner Teil der Asche verwandt, aus der durch ein spezielles Verfahren der Diamant entsteht. Die restliche Asche wird seperat beigesetzt.