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Stille Tage im November

Formen des Abschiednehmens variieren und sind individuell

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Trauernde fühlen sich einander oft besonders nah.

Die Kultur des Trauerns beinhaltet alle Facetten, die mit dem Sterben und dem Tod eines Menschen verbunden sind. Dazu zählen neben der Beisetzung alle zugehörigen Feierlichkeiten, wie auch die unterschiedlichen Formen des Abschiednehmens. Zum Tod und den vielfältigen Varianten des Trauerns gehört gleichermaßen die Erinnerungskultur, mit der Verstorbenen gedacht wird.Rituale gehören dazu Die Trauerkultur bezeichnet den Umgang mit der gemeinsam geteilten Vergangenheit ebenso wie Orte und Lebensräume, die Zeit und Muße für das persönliche Gedenken bieten. Lange Zeit wurde das Trauern vorwiegend im Kontext einer ritualisierten Handlung wahrgenommen und auch gestaltet. Die zugehörigen kulturellen Einflüsse strukturierten die Abläufe und prägten den Trauerprozess.

Trauerkultur ist tief eingebettet in Zivilisationsgeschichte

Religion nicht mehr verbindlich

Zeremonien gaben den Rahmen vor und boten dadurch den Angehörigen Sicherheit und Halt. Ein Beispiel hierfür ist der Ritus einer christlichen Trauerfeier im kirchlichen Kontext, der von festen Gebeten und zugehörigen Chorälen geprägt ist. Mittlerweile hat sich ein Wandel vollzogen.

Die Religion gibt nicht mehr für alle verbindlich den Ablauf vor. Das Trauern gestaltet sich individueller und persönlicher. Die gemeinsamen Vorgaben entfallen und machen einer eigenen Gestaltung der Trauer Platz. Oft leben die Angehörigen weit verstreut und es ist ihnen kaum möglich, gemeinsam mit der Familie, regelmäßig am Grabe des Verstorbenen seiner zu gedenken.

So bieten viele Verlagshäuser und Lokalzeitungen sogenannte Trauerportale auf ihren Webseiten an. Dort können sich die Hinterbliebenen jederzeit austauschen, virtuelle Kerzen entzünden, in Erinnerungen schwelgen und Fotos hochladen. Geschützt vor den Augen der Öffentlichkeit können so Familie und Freunde in Zeiten ihrer Trauer für einander da sein.