Wer sich die Stellenausschreibungen der Unternehmen genau anschaut, dem wird auffallen, dass die Unternehmen nach jungen und gut ausgebildeten Mitarbeitern suchen, die auch noch Berufserfahrung mitbringen. Wie vereinbart sich das? Studieren und gleichzeitig Berufserfahrung mitbringen, die man ja noch gar nicht hat. Und doch gibt es das mit einem dualen Studium. Das duale Studium ist eine perfekte Mischung aus akademischem Wissen und praktischen Unternehmenserfahrungen. Im Gegensatz zu klassischen Studiengängen unterscheidet sich das duale Studium durch einen hohen Praxisbezug. Anstatt nur in die Uni zu gehen, pendelt man zwischen zwei Lernorten - der Hochschule und dem Betrieb. Das duale Studium hat sich in den vergangenen Jahren als echte Alternative zum Vollzeitstudium herauskristallisiert und etabliert. Es ist die ideale Mischung aus Praxis und Theorie. Mittlerweile gibt es hunderte Studienangebote in den verschiedensten Fachrichtungen, vorwiegend in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Gesundheitswesen.
Zwei Abschlüsse
Viele stellen sich die Frage, ob man mit einem dualen Studium wirklich zwei Abschlüsse erhält. Mit einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium erwirbt man einen Bachelorabschluss und einen staatlich anerkannten Berufsabschluss. Nach einem dualen Masterabschluss erhält man ebenfalls einen akademischen Abschluss und dazu einen Berufsabschluss. Zu einem dualen Studium gehört auch ein Ausbildungsvertrag, denn man geht zur wissenschaftlichen Arbeit auch eine berufliche Beziehung zu einem Unternehmen ein. Genau das ist der große Vorteil - die Kombination aus Theorie und Praxis.
Arbeitsintensiv - aber schon finanziell unabhängig
Ein duales Studium ist arbeitsintensiver, da man ja auf der einen Seite studiert und auf der anderen Seite eine Ausbildung absolviert. Durch den ständigen Wechsel von Theorie- und Praxisphasen ist ein duales Studium mit erheblich mehr Arbeit verbunden. Meist muss auch noch eine Berufsschule besucht werden. Durch Vorlesungszeiten, die meist mit Klausuren abschließen, den Besuch einer Berufsschule und der praktischen Arbeit im Ausbildungsunternehmen bleibt bei einem dualen Studium nicht viel Freizeit. Es gibt auch keine langen Semesterferien, dafür aber den gesetzlichen Urlaubsanspruch. Die Urlaubstage kann man dagegen wiederum mit dem Arbeitgeber frei vereinbaren. Ein weiterer Vorteil ist, dass man bereits im dualen Studium Geld verdient, denn es gibt vom Arbeitgeber ein reguläres Gehalt. Als dual Studierender kann man pro Monat mit einem Gehalt von rund 700 Euro bis zirka 1200 Euro rechnen.
Studieren im Block- oder Wochenmodell
Es gibt das Blockmodell und das Wochenmodell. Im Blockmodell ist man für längere Zeit, Wochen oder auch Monate, jeweils im Unternehmen und dann im Campus. In dieser Zeit kann man sich stärker auf die Theorie oder dann eben auf die Praxis konzentrieren. Das Wochenmodell favorisiert den schnellen Wechsel zwischen Studium und betrieblicher Ausbildung. Meistens ist man hier in der Woche dreimal im Unternehmen und dann zwei Tage im Hörsaal.
Nach dem Studium - Jobsuche entfällt
Den Abschluss bildet die wissenschaftliche Bachelorarbeit, die man an der Hochschule schreibt. Die Ausbildungsprüfung erfolgt in der Regel zum Beispiel bei der IHK oder der HWK. Das duale Studium favorisieren Unternehmen deshalb, weil sie sich so selbstausgebildete Fachkräfte sichern. Deshalb ist mit einem dualen Studium meist auch gleich ein Anstellungsvertrag verbunden, der den dual Studierenden aber auch für eine bestimmte Zeit an das Unternehmen bindet. Dafür spricht, dass man nach Studien-Abschluss erst gar nicht auf Arbeitsplatzsuche gehen muss.
Nach dem Studium gleich fit im Beruf
Wer ein arbeitsintensives Studium nicht scheut und zielstrebig frühzeitig an seiner Karriere arbeiten möchte, dem ist ein duales Studium anzuraten. Absolventen mit dualen Studiengängen werden von Arbeitgebern hochgeschätzt. Im Gegensatz zu Absolventen eines Vollstudiums haben sie bereits eine große Berufserfahrung. Dazu haben sie den ,,Stresstest" im Berufsalltag bereits bestanden und dazu gutes Selbstmanagement gezeigt. Diese Win-Win-Situation haben die Unternehmen erkannt. Denn damit rekrutieren sie ihre Fachkräfte von morgen.
