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Berufsperspektiven

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Vor dem Studium Test bestehen: Leider sind die Anforderungen nicht immer transparent. Sebastian Gollnow/dpa/dpa-mag

Wer studieren möchte, kann sich in den meisten Fällen einfach einschreiben. Einzige Bedingung: das Abitur oder eine andere Hochschulzugangsberechtigung. Wenn es mehr Bewerberinnen oder Bewerber als Plätze gibt, kann die Universität ihre Studienplätze zum Beispiel an diejenigen mit den besten Abschlussnoten vergeben.„In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ist es jedoch immer üblicher geworden, Bewerber vor Antritt des Studiums zusätzlich zu prüfen“, sagt Claudia Finger vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.Manche dieser Tests müssen Bewerber bestehen, um sich überhaupt für einen Studiengang zu qualifizieren. Klassische Beispiele sind die praktisch-künstlerischen Studiengänge wie Musik, Theater, Schauspiel, Kunst oder Design. Auch wer Sport studieren will, muss sich zuvor beweisen.Andere Tests hingegen sind freiwillig und verbessern bei guten Ergebnissen die Chancen auf einen Studienplatz. Dazu zählt beispielsweise der Test für medizinische Studiengänge (TMS). Finger sagt: „In beiden Fällen ist es das Ziel, die Kandidaten und Kandidatinnen herauszusuchen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit das Studium erfolgreich abschließen werden.“Üblich sind Tests laut einer Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) mittlerweile auch in den Studiengängen Architektur, Anglistik, Amerikanistik, BWL und Soziale Arbeit. Was aber genau verlangt wird, ist in jedem Fachgebiet unterschiedlich. Hinzu kommt: Bis auf wenige Ausnahmen wie Medizinertest und Sporttest bestimmt jede Universität selbst, wie genau ein Test aussieht und was verlangt wird.„Am besten, man beginnt mit den Recherchen schon ein Jahr vor dem geplanten Studienbeginn. Dann hat man genug Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen“, empfiehlt deshalb Cort-Denis Hachmeister, Experte für Datenanalyse am CHE.Ein guter Ausgangspunkt ist das Internetportal Hochschulkompass. Dort finden Interessierte die Eckdaten zu Studiengängen und Links zu genaueren Informationen auf den jeweiligen Homepages der Hochschulen.Doch wie bereitet man sich am besten auf den Test vor? Prof. Edith Braun von der Universität Gießen hat mit ihrem Team zum Thema Testverfahren an deutschen Hochschulen geforscht. „Unser Eindruck war, dass viele Hochschulen eher intransparent waren. Erst nach mehreren Nachfragen haben sie Details zu den Anforderungen und dem Aufbau der Tests herausgegeben.“Auf den Internetseiten der Hochschulen zeichnet sich oft ein ähnliches Bild ab. Findet man auf Anhieb keine genauen Informationen zu den Testverfahren, kann sich ein Blick in die jeweilige Studienordnung, Prüfungsordnung oder Auswahlsatzung lohnen. „Wenn einem nach gründlicher Recherche immer noch Infos fehlen, kann man die jeweilige Studienfachberatung oder Fachschaft kontaktieren“, rät Hachmeister.Die Eigenschaften, die im Regelfall getestet werden, seien auch die Fähigkeiten, die man für ein erfolgreiches Studium braucht, sagt Braun. „Meiner Meinung nach werden diese Fähigkeiten jedoch auch alle sehr gut in der Abiturnote abgebildet. Diese fasst die Leistungen aus zwei Jahren zusammen, die von der eigenen Motivation und den kognitiven Fähigkeiten natürlich stark beeinflusst werden.“ Ein Test dagegen bevorzuge diejenigen, die wettbewerbsorientiert sind und gut mit Prüfungssituationen umgehen können. „Hinzu kommt, dass Tests, die von privaten Agenturen erstellt worden sind, zwar oft wissenschaftlich fundiert sind, aber natürlich nicht gratis angeboten werden. Die Kosten müssen in der Regel Bewerberinnen und Bewerber tragen“, so Braun. Für den dezentralen Medizinertest waren das im vergangenen Jahr 83 Euro. Auch Vorbereitungskurse und Vorbereitungsbücher können zusätzliche Kosten verursachen. Von Sophia Reddig

Hochschulen können ihre Studienplätze nach verschiedenen Kriterien vergeben – zum Teil über Tests. Nicht immer sind sie eine Chance.

Ausbildung in Teilzeit

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Mit Weniger Stunden zum Erfolg: Eine Teilzeitausbildung endet mit einem vollwertigen Abschluss. iStockphoto.com/coffeekai

Mütter und Väter mit kleineren Kindern, Menschen, die Angehörige pflegen, oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind Zielgruppen für eine Teilzeitausbildung. Diese Form der Ausbildung ist fest im Berufsbildungsgesetz verankert. Die Ausbildung endet mit einem vollwertigen Abschluss. Bei der Teilzeitberufsausbildung kann die tägliche oder wöchentliche betriebliche Ausbildungszeit gekürzt werden, wenn ein „berechtigtes Interesse“ vorliegt und zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird.

Eine solche Kürzung führt nicht automatisch zu einer Verlängerung der Gesamtausbildungsdauer. Junge Menschen in Teilzeitausbildung sollten mindestens 25 Wochenstunden im Ausbildungsbetrieb absolvieren, der Berufsschulunterricht erfolgt zu den normalen Zeiten und in vollem Umfang. Die Auszubildenden sprechen mit ihrem Ausbilder individuell ab, wann sie im Betrieb arbeiten. Wichtig ist: Auszubildende und Betrieb sind sich am Ende einig, wie viele Arbeitsstunden täglich oder in der Woche geleistet werden müssen. Der ausbildende Betrieb darf allerdings bei Reduzierung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit auch die Vergütung zeitanteilig kürzen.

Verschiedene staatliche Leistungen von der Berufsausbildungsbeihilfe, Elterngeld und Kindergeld über den Unterhaltsvorschuss bis hin zum Arbeitslosengeld II sollen entstehende Finanzierungslücken schließen und die jungen Menschen dabei unterstützen, ihren Lebensunterhalt zu sichern. mts