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125 Jahre DTV Hannover

DTV Hannover: Leistungssport trifft auf Familienleben

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Kennen den DTV seit ihrer Kindheit: Vorsitzender Julius Schulze-Borges und Geschäftsführerin Sandra Fritsch Foto: Debbie Jayne Kinsey

Sandra Fritsch

Seit knapp einem Jahr ist Julius Schulze-Borges Vorsitzender des DTV Hannover. Der 40-Jährige ist genauso wie Geschäftsführerin Sandra Fritsch von Kindesbeinen an mit dem Verein verbunden. Gemeinsam haben sie es sich zum Ziel gesetzt, den Verein noch weiter zu optimieren und zu professionalisieren. Im Interview mit Sybille Schmidt berichten sie von ihren Anfängen im Verein, welche Highlights ihnen besonders im Gedächtnis geblieben sind und was sie sich für die Zukunft des Vereins wünschen.

DTV-Präsident Julius Schulze-Borges und Geschäftsführerin Sandra Fritsch im Interview

Herr Schulze-Borges, Frau Fritsch, seit wann sind Sie Mitglied beim DTV und was schätzen Sie besonders an dem Verein?

Julius Schulze-Borges: Ich bin von meinen Eltern, die ebenfalls überzeugte Mitglieder waren, bereits vorgeburtlich angemeldet worden und seit 40 Jahren Mitglied im DTV. Jetzt bin ich mit meiner Frau und meinen Töchtern dabei. Und das zeigt auch schon auf, was ich schätze. Man kann als Familie den ganzen Tag im DTV verbringen – und genau das tun unsere Mitglieder auch. Sie kommen nicht nur, um eine Stunde Sport zu treiben, sondern bleiben da und genießen das gesellschaftliche Angebot.

Sandra Fritsch: Ich bin 1977 eingetreten und seitdem ununterbrochen Mitglied im DTV, war im Vorstand ehrenamtlich tätig und nun als Geschäftsführerin. Es ist neben dem vielseitigen Angebot und der traumhaften Anlage besonders die Familienfreundlichkeit, die ich so sehr mag. Es gibt Momente, da kann man drei Generationen an einem Tisch sitzen sehen.

Tennis und Hockey – das sind die beiden großen Sportarten beim DTV. Für welche der beiden schlägt Ihr Sportlerherz besonders?

Julius Schulze-Borges: Ich komme aus dem Hockey, war während meiner aktiven Zeit auch Kapitän der Bundesligamannschaft. Inzwischen spiele ich auch Tennis, meine Talente liegen aber ganz eindeutig im Mannschaftssport.

Sandra Fritsch: Ich habe ganz lange Zeit Tennis und Hockey gespielt, mit wechselnder Fokussierung eigentlich. Heute spiele ich nur noch Tennis, bin aber weiterhin begeisterte Zuschauerin beim Hockey. Uns Einzelsportler fasziniert das Gemeinschaftsgefüge eines Mannschaftssports sehr.

Welche Aufgaben sind für Sie als Vorsitzender und als Geschäftsführerin von besonderer Bedeutung? Und was wünschen Sie sich für die Zukunft des Vereins?

Julius Schulze-Borges: Ich verbringe seit Jahrzehnten so viel Zeit in diesem Verein, dass es mir jetzt Spaß macht, die Zukunft mitzugestalten. Die Entwicklung war in den vergangenen Jahren schon eine sehr gute, aber es gibt natürlich immer Bereiche, die wir noch optimieren können. Dazu gehört, die sportlichen Konzepte für den Breiten- und Leistungssport weiter voranzubringen. Da würde ich gerne die Angebotspalette noch erweitern.

Einer meiner großen Wünsche ist, die gesellschaftlichen und leistungssportlichen Elemente im DTV noch weiter zu verknüpfen. Dafür müssen wir noch stärker in den Kinder- und Jugendbereich investieren. Im Prinzip soll ein Umfeld geschaffen werden, in dem sich das Familienleben und die Entwicklung zum Leistungssport unkompliziert vereinbaren lässt.

Seit März 2020 wird das Leben in den Vereinen vor allem von der Corona-Pandemie bestimmt. Was hat sich in dieser Zeit beim DTV verändert?

Julius Schulze-Borges: Es fehlten die sportlichen Wettkämpfe. Die Damen-Bundesliga im Tennis und die Punktspiele sind ebenso zum großen Teil ausgefallen wie die Hockey-Begegnungen und das Training auf allen Ebenen. Da herrscht totaler Stillstand. Das trifft natürlich die Jugend besonders stark. Und das Clubleben liegt brach, das soziale Miteinander fehlt immens.

Sandra Fritsch: Tennis konnte als Individualsport ja immerhin die ganze Zeit gespielt werden. Das war und ist ein Geschenk. Und es hat dazu geführt, dass viele Menschen Tennis entweder wiederentdeckt oder einfach ausprobiert haben. Ich möchte uns nicht als Gewinner bezeichnen, das wäre in dieser Situation unangemessen, aber wir haben tatsächlich einen regen Mitgliederzulauf im Tennis.

Gemeinsam mit vielen neuen DTVlern geht es dann jetzt also auf in den Jubiläumssommer. Auf welche Highlights dürfen sich Mitglieder und Interessierte freuen?

Sandra Fritsch: Natürlich gibt es einen großen und sehr feierlichen Festakt. Dazu ein Sommerfest im Garten, das Jahrestreffen des Internationalen Tennis Clubs von Deutschland, ein Tennis-Nostalgieturnier und ein Hockey-Trainingslager inklusive Länderspiel der U 18. Coronabedingt halten wir uns die Terminierung derzeit offen. Wir hoffen, dass wir Mitte Juli wirklich feiern können. Vorher wird schon ein über 200 Seiten starkes Jubiläumsbuch erscheinen. Dort gibt es die komplette Historie des DTV zum Nachlesen und Anschauen.

In den vergangenen Jahren wurde viel auf dem Vereinsgelände umgebaut. Was ist dort alles entstanden und sind weitere Baumaßnahmen geplant?

Sandra Fritsch: Ein ganz wichtiger Schritt war 2012 die Fertigstellung des Fitness- und Vitalbereichs, das hat noch einmal eine ganz neue Klientel angezogen. Danach kam die Tennis-Traglufthalle, die im Winter erst über drei, inzwischen über vier Plätze aufgebaut wird. Seit 2016 sind drei Tennis-Sandplätze, ein Hardcourt und ein kleiner Hockeyplatz dazugekommen. 2020 wurden die neue Küche und ein neuer Shop eingeweiht. In diesem Sommer wird noch ein Beachtennis-Platz gebaut.

Julius Schulze-Borges: Bei solch einer Anlage darf man nicht vergessen, dass auch am aktuellen Bestand immer etwas zu sanieren, zu verbessern ist. Dazu gehört die automatische Nachtbewässerung der Tennis- und Grünflächen. Perspektivisch haben wir den Bau einer neuen Hockeyhalle im Sinn – das liegt aber derzeit in ferner Zukunft.

Und noch eine Frage zum Schluss: Welches DTV-Ereignis ist Ihnen in den vielen Jahren Vereinsmitgliedschaft bis heute besonders im Gedächtnis geblieben?

Julius Schulze-Borges: Bei dieser Frage habe ich direkt Flashbacks. Ich habe so viele Erinnerungen, die an den DTV gekoppelt sind. Sportlich natürlich die Ausflüge in die Hockey-Bundesliga und ein Spiel unserer Herren gegen die Nationalmannschaft.

Sandra Fritsch: Mir kommt sofort die Tennis-Weltmeisterschaft 2003 der Senioren in den Sinn, das war ein wunderbares Ereignis. Und natürlich auch die Spiele der Herren 30 und Damen im Tennis in der Bundesliga sowie die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag von Gottfried von Cramm.

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Sandra Fritsch

Die 52-Jährige ist seit acht Jahren Geschäftsführerin im DTV, nachdem sie zuvor als Jugend- und Sportwartin 25 Jahre ehrenamtlich im Vorstand tätig war. Beruflich ist ihr gesamtes Leben mit dem Sport verknüpft. Nach ihrem Germanistik- und Sportstudium war sie zwei Jahre in der J.A.G. Sportmarketing GmbH tätig und danach 15 Jahre beim Niedersächsischen Turner-Bund und der Turn- und Sportfördergesellschaft. Hier war sie maßgeblich am Entwicklungserfolg des Feuerwerks der Turnkunst beteiligt.

Julius Schulze-Borges

Der 40-jährige Rechtsanwalt und Notar ist dem DTV bereits von Kindesbeinen an treu. Nach seinem Studium in Erlangen, Bonn, Celle und Bangkok kehrte er zurück in die Heimat und baute sein Engagement beim DTV aus. Bevor er das Amt des Präsidenten übernahm, war er Sportwart Hockey und lange Jahre einer der besten Spieler der Hockeyabteilung.