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Beratung in Krisen- und Konfliktsituationen

Trotz Abstandsregel gibt es auch in dieser Zeit viele Helfer

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Insbesondere wegen des Kontaktverbots fühlen sich zurzeit viele Menschen isoliert und neigen zu depressiven Verstimmungen. Fotos (2): Pixabay

Dass soziale Isolation für viele Menschen eine besondere Belastung darstellt, ist nicht erst seit Zeiten von Coronavirus und Kontaktverboten bekannt. Jedoch zeigt sich aktuell auch, dass aus jeder Krise Wege herausführen. So haben zahlreiche Hilfseinrichtungen ihr Angebot erweitert und bringen Beratung und Unterstützung zu Ratsuchenden nach Hause.  

Psychische Krisen muss niemand allein durchstehen – Fachkräfte beraten und unterstützen in Krisen- und Konfliktsituationen

Flexible Hilfe am Telefon

Für Menschen mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen ist die aktuelle Situation besonders zermürbend. In depressiven Phasen fokussieren sich die Gedanken auf alles Negative, und die Flut negativer Nachrichten in Verbindung mit dem Wegfallen wichtiger sozialer Kontakte macht es zu einer Herausforderung, nicht zu verzweifeln. Bei der Bewältigung einer Krise muss jedoch niemand auf sich alleine gestellt sein.

Trotz Abstandsregel gibt es auch in dieser Zeit viele Helfer-2
Viele Beratungseinrichtungen bieten telefonische Sprechzeiten an, auch die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr als Ansprechpartner für Hilfesuchende da.

Viele Hilfseinrichtungen bieten telefonische Beratungen an, bei denen jeder ein offenes Ohr findet, Verständnis und Unterstützung, das Chaos im Kopf zu sortieren. Die Beratungsdienste des Caritas-Verbandes sind weiterhin verfügbar, auch sie bieten telefonische Sprechzeiten und Onlinelösungen an.

Erreichbar rund um die Uhr und kostenfrei ist zudem die Telefonseelsorge unter Telefon (08 00) 1 11 01 11 oder (08 00) 1 11 02 22.

Das Klinikum Wahrendorff startet ein neues Hilfsangebot mit einer Telefonsprechstunde für alle Altersgruppen. Medizinische und psychologische Fachkräfte helfen nicht nur Menschen mit psychischer Vorerkrankung.

Das Angebot gilt auch für jene, die aktuell die erste psychische Krise erleben. Erreichbar ist die Sprechstunde von Montag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 16 Uhr sowie am Freitag von 9 bis 14 Uhr unter der kostenlosen Nummer (08 00) 8 45 93 90.

Schutz vor häuslicher Gewalt

Nach Auskunft der Organisation Terre des Femmes ist jede vierte Frau in Deutschland betroffen, und trotzdem ist es für viele ein Tabuthema: häusliche Gewalt.

In einer ohnehin angespannten Situation kann eine ungewohnte ständige räumliche Nähe schnell beengend wirken, es wächst die Wahrscheinlichkeit von Krisen, Streit und Eskalation. Doch es gibt Hilfe dabei, das Schweigen zu brechen und Schutz zu finden, sowohl für Frauen als auch für Männer, die ebenso Opfer werden können.

Die Frauenhäuser haben auch in der aktuellen Situation geöffnet und bieten einen sicheren Raum an. Speziell für von Gewalt betroffene Frauen ist in Hannover die Frauenberatung eine Anlaufstelle. Auf die Betroffenen von sexueller Gewalt ist der Frauennotruf Hannover spezialisiert. Darüber hinaus ist bundesweit Tag und Nacht das Hilfetelefon unter der Nummer (0 80 00) 11 60 16 geschaltet.

Im Männerbüro Hannover finden von Gewalt betroffene Männer Ansprechpartner und Verständnis für ihre belastende Situation und Wege, sich aus dieser zu befreien.

Auch wer sich unter Anspannung befindet und befürchtet, bald die Nerven zu verlieren und verbal oder gar körperlich gewalttätig zu werden, hat ein Recht auf Hilfe. Beratungseinrichtungen helfen dabei, mit den Emotionen umzugehen und andere Wege zu finden.

Selbsthilfegruppen treffen sich online

Manche haben sich aufgrund der aktuell untersagten persönlichen Gruppentreffen spontan gegründet, andere existieren seit Jahren erfolgreich: Virtuelle Selbsthilfegruppen bieten eine besondere Möglichkeit, über Probleme zu sprechen, denn in ihnen sind Betroffene unter sich.

Vielen Menschen fällt es leichter, sich zu öffnen, wenn sie wissen, dass die Zuhörenden selbst Ähnliches erlebten oder ebensolche Erfahrungen haben. Zahlreiche Internetforen haben sich speziellen Themen der Selbsthilfe gewidmet, von A wie Anonyme Alkoholiker bis Z wie Zwangsstörungen.

Die Hilfe per Internet hat einen weiteren Vorteil: Manchen Menschen fällt es leichter, ihre Gedanken zu strukturieren und Gefühle zu reflektieren, indem sie diese aufschreiben.

Onlineberatungen von Hilfseinrichtungen setzen dort an, es gibt Hilfe per E-Mail oder Chat, auch anonym.