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Blindheit stärker bekämpfen - weltweites Armutsrisiko senken

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Der Welttag des Sehens (World Sight Day) macht auf das weltweite Aktionsprogramm „VISION 2020 – das Recht auf Augenlicht“ aufmerksam.

Blindheit und Armut hängen in Entwicklungsländern eng zusammen: Wer arm ist, kann sich häufig eine medizinisch notwendige Augenbehandlung nicht leisten und erblindet damit viel wahrscheinlicher an der Erkrankung. Und wer blind ist, findet oft keine bezahlte Arbeitsstelle, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. So bedeutet eine Sehbehinderung in Entwicklungsländern, oft auch arm zu sein - ein Teufelskreis droht. Darauf weisen die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) zum Welttag des Sehens am 10. Oktober hin. Um das zu ändern, helfen die beiden Organisationen Menschen in betroffenen Ländern und Regionen, der Armutsfalle zu entkommen Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf die wirtschaftlich schwachen Regionen der Welt. Weltweit sind 36 Millionen Menschen blind und 217 Millionen Menschen sehbehindert, obwohl mehr als 75 Prozent aller Erblindungen und Sehbehinderungen vermieden oder geheilt werden könnten. Grauer Star ist in Entwicklungsländern die häufigste Blindheitsursache.Familienvater mit neuen PerspektivenWie eng der Zusammenhang von Armut und Behinderung ist, hat auch der Tansanier Mazaga Mahorosho am eigenen Leib erfahren. Er handelte mit Getreide, kaufte es auf Reisen auf dem Land ein und verkaufte es auf dem Markt in der Stadt Daressalam. Damit ernährte er seine siebenköpfige Familie und konnte sogar ein bisschen sparen. Die wenigen Rücklagen waren aber schnell aufgebraucht, als der 45-Jährige immer weniger sehen konnte.    

Viele Erblindungen und Sehbehinderungen könnten vermieden werden – Bundesweite Aktionswoche im Oktober

Erst als er von einem Augenkrankenhaus hörte, das die CBM in Daressalam fördert, schöpfte er Hoffnung. Der Augenarzt stellte fest, dass eine Operation ihn heilen kann. Denn der Graue Star trübte seine Linse. Der Familienvater kann wieder sehen und freut sich, seine Geschäfte fortsetzen zu können.

Organisationen helfen in Entwicklungsländern

„Nach vorne schauen“ heißt auch das Motto, unter dem das DKVB und die CBM in der Woche des Sehens aktiv sind. Gemeinsam informieren sie über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Augenerkrankungen weltweit. Beide Organisationen unterstützen in Entwicklungsländern Augenkrankenhäuser, mobile Kliniken und die Ausbildung von einheimischen Augenärzten. Außerdem beteiligen sie sich an der Kampagne „VISION 2020“ unter Federführung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ebenfalls zum Ziel hat, vermeidbare Blindheit und Sehbehinderung zu überwinden.

Getragen wird die Woche des Sehens von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie Pro Retina Deutschland. Unterstützt wird sie zudem von der Aktion Mensch und von Zeiss.