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Altbewährte Berufsbilder verändern sich und neue Jobs entstehen in vielen Bereichen

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Ganze Branchen verändern sich und bieten gute Zukunftsperspektiven. Zum Ingenieurswissen zählen heute auch digitale Kenntnisse. Foto: Siemens AG

Zu den zukunftssicheren Arbeitgebern gehören natürlich die kommunalen Arbeitgeber, die Behörden und die staatlichen Einrichtungen. Wer dort arbeitet, der kann davon ausgehen, dass sein Arbeitsplatz für viele Jahre erhalten bleibt. Doch auch in der freien Wirtschaft gibt es Branchen, die als besonders zukunftssicher gelten. Bei der Suche nach einem zukunftssicheren Beruf und Arbeitsplatz sollte man sich allerdings nicht zu sehr von persönlichen Interessen leiten lassen.In der Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut Berufsbildung (BBB) wird prognostiziert, in welchen beruflichen Bereichen die Chancen im Jahr 2030 nicht so positiv sind und welche Branchen zukunftssichere Beschäftigungen bieten.Großer Bedarf an FacharbeiternEin großer Bedarf wird laut der Studie in den Ausbildungsberufen herrschen. Einer erfolgreichen Facharbeiterkarriere steht also nichts im Wege. Den größten Engpass wird es in Gesundheitsberufen ohne Approbation geben.

Gesucht werden nicht nur IT-Spezialisten – auch im Gesundheitswesen und anderen Sektoren wird Know-how gebraucht

Der Mangel an Pflegekräften ist heute schon ein großes Thema. Im Jahr 2030 rechnet die Studie mit rund 155 000 fehlenden Pflegekräften. In Designberufen soll es in diesem Zeitraum rund 56 000 unbesetzte Stellen geben. Im Finanz- und Rechnungswesen sowie in der Buchhaltung rechnet man mit 38 000 unbesetzten Stellen. Bei den kaufmännischen Berufen wird es dagegen in rund zehn Jahren mehr Bewerber als Stellen geben. Aber es gibt ja Alternativen.

Die Chancen im Baugewerbe sind gut

Doch auch der Fachkräftemangel ist regional unterschiedlich. Die Studie teilt deshalb die Bundesrepublik in sechs verschiedene Regionen. Für Norddeutschland sieht die Studie 30 000 unbesetzte Stellen in den rohstoffgewinnenden Berufen. Bei Hilfskräften und Hausmeistern sind es nur 3000 unbesetzte Stellen.
  

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Der Medizinbereich inklusive der Pflege bietet zukunftsorientierte und sichere Arbeitsplätze. Foto: AOK-Bilder/Presseservice

In den Bauberufen und der Holz-, Kunststoffbe- und -verarbeitung sind mit 25 000 freien Arbeitsplätzen die Chancen gut. In den Gastronomieberufen werden rund 13 000 Arbeitsplätze unbesetzt sein. In den technischen Berufen sind es 7000 und in den medien-, geistes- und sozialwissenschaftlichen Berufen können Jobsuchende mit rund 26 000 freien Stellen rechnen.

Branchen mit Zukunft

Allgemein bekannt ist, dass vor allem Softwareunternehmen immer weiter wachsen. Das wird auch so bleiben. Unternehmen müssen sich auch in Berufen, die traditionell eigentlich nichts mit Software zu tun haben, umstellen. Techniker, Ingenieure zum Beispiel brauchen immer stärkere Kenntnisse auch im IT-Bereich. Ganz klar, dass die IT-Branche zu den Top-Branchen der Zukunft gehört.

Kräfte werden im Pflegesektor gesucht

Der demografische Wandel bringt ebenfalls neue berufliche Perspektiven. Die Menschen werden immer älter, daraus ergibt sich ein immer größerer Arbeitsmarkt in den Pflegeberufen. Doch im gesamten Gesundheitswesen werden jetzt und vor allem auch in Zukunft immer mehr Fachkräfte gebraucht.

Unternehmen, die sich auf diesen Markt spezialisieren, haben gute Perspektiven. Denn die Menschen werden nicht nur älter, sie werden auch immer dicker. Mangelnde Bewegung und neue Technologien wie Smartphones, Tablets, ein großes mediales Angebot direkt in die Wohnzimmer gesendet, führen dazu, dass man nicht mal mehr in ein Kino gehen muss, um einen Film der Wahl zu sehen. Alles wird nach Hause geliefert. Auch Kleidung, Essen bis zum täglichen Einkauf.

Fitnessmarkt boomt

Das Einzige, was da noch bewegt wird, sind die Finger auf dem Touchscreen. Die Folge sind Dickleibigkeit und alle gesundheitlichen Folgen, die damit zu tun haben. Deshalb boomt der Fitnessmarkt. Mittel, um schlank zu werden, Ernährungsergänzungsprodukte und Fitnessstudios bieten alles an, damit die Bikinifigur wieder stimmt. An allem hat die Pharmaindustrie entscheidenden Anteil. Sie gilt deshalb als eine der zukunftsreichsten Branchen in der Wirtschaft.

Aus den sich verändernden und neu entstehenden Branchen gehen viele neue und altbewährte Berufe hervor, die sich drastisch verändern. Vor allem auch im Industrie- und Dienstleistungsbereich wird es in Zukunft interessante und sichere Tätigkeiten geben. So verdienen Hochschulabsolventen in der Chemie-Branche überdurchschnittlich gut. Die Elektrotechnik-Branche bietet ebenfalls langfristige gute Aussichten.

Aufgrund der immer komplizierter werdenden gesetzlichen Regelungen ist sogar der Beruf des Buchhalters langfristig interessant und gefragt. Aufgrund der Individualisierung und der immer höher werdenden Anforderungen im Beruf und auch im Privatleben werden persönliche Berater wie der Wellnesscoach, Haushaltshilfen bis zu Preisberatern in Zukunft immer interessanter. Man sieht, nicht nur die Kommunen bieten Arbeitsplätze mit Zukunft, sondern in der gesamten Wirtschaft entstehen neue Branchen und Tätigkeiten.