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Weihnachtspost aus aller Welt - Region West, Süd-West

Eine Postkarte darf dieses Jahr nicht fehlen

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Weihnachtsgrüße vom Strand, eure Alina

Alle tragen Christmas Pyjamas

Alina Orlow aus Hannover-Kirchrode bereist Australien

Es ist nun schon vier Monate her, dass ich mein Work-and- Travel-Abenteuer in Australien begonnen habe. Die ersten fünf Wochen habe ich Freiwilligenarbeit auf einer Farm im Bundesstaat New South Wales geleistet. Was auf der Karte wie eine kurze Entfernung aussieht, die man in wenigen Stunden zurücklegen kann, war in Wirklichkeit eine achtstündige Zugfahrt von Sydney aus.

Mittlerweile lebe ich seit fast drei Monaten in Cunderdin, einem kleinen Ort mit 700 Einwohnern in Western Australia, etwa 120 Kilometer östlich von Perth. Ich arbeite hier als Aupair und kümmere mich um zwei supersüße Jungen im Alter von sechs und acht Jahren. Zu meinen Aufgaben zählt es, die beiden morgens für die Schule fertig zu machen, das heißt, ihnen Frühstück zu machen und beim Zähneputzen und Anziehen zu helfen.

Zwischen 9 und 15 Uhr, wenn die Kinder in der Schule sind, arbeite ich zusätzlich in einer Baumschule, um möglichst viel Geld für meine Weiterreise zu verdienen. Ende Januar soll es mit einer Ostküstentour weitergehen und einem anschließenden Urlaub auf Bali.

Aber nun ist Weihnachten, und ich kann es kaum erwarten, das erste Mal die Festtage bei durchschnittlich 40 Grad Celsius am Strand von Busselton zu verbringen und nicht wie sonst bei Eis und Schnee in Hannover. Ich kann mir vorstellen, dass es sich nicht wirklich wie Weihnachten anfühlen wird, weil es nur Plastiktannenbäume gibt, die direkt nach Halloween überall aufgestellt wurden. Statt des gemütlichen Kerzenscheins im Haus gibt es ein Barbecue am Strand.

Auch die Vorweihnachtszeit vermittelte kaum Weihnachtsstimmung, denn die Australier kennen keine Adventszeit und verbringen die vier Sonntage vor Heiligabend lieber am Pool. Trotzdem scheint Weihnachten hier ein großes und beliebtes Fest zu sein, denn die ersten weihnachtlichen Dekorationen habe ich schon Mitte Oktober gesehen.


Besonders dieses besondere Gefühl von Weihnachten wird mir fehlen, ebenso das gemütliche Zusammensitzen mit der Familie, der Duft von frisch gebackenen Plätzchen, der Anblick der Schneelandschaft im Garten und natürlich das Bummeln auf den Weihnachtsmärkten.

Dank der Technologie heutzutage und einem Video-Call über Whatsapp ist das Heimweh an den Feiertagen nicht ganz so groß, auch wenn es wegen der siebenstündigen Zeitverschiebung manchmal etwas schwierig ist. Aber auch eine Postkarte aus 14 000 Kilometern Entfernung darf dieses Jahr nicht fehlen.

Ich denke an euch zu Hause in Hannover und ich freue mich schon, euch alle nächstes Jahr im August wiederzusehen. Besondere Grüße gehen an meinen Bruder, der Weihnachten dieses Jahr auch nicht zu Hause verbringt, sondern aufgrund eines Auslandssemesters in Barcelona ist. Ich vermisse dich wirklich sehr und natürlich auch meine Eltern, Großeltern und Freunde in Hannover. Ich wünsche euch und allen Lesern eine wundervolle Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2019. Alina Orlow

Alle tragen Christmas Pyjamas

Maira Scheumann aus Hellendorf entdeckt amerikanische Traditionen

Eine Postkarte darf dieses Jahr nicht fehlen-2
Merry X-mas aus Washington, Maira


Ich lebe für ein Jahr in den USA. Hier verbringe ich mein Auslandsjahr im kleinen Ort Yelm im Staat Washington, eineinhalb Stunden von Seattle entfernt. Ich habe hier schon drei Monate verbracht und fühle mich richtig wohl. Der Abschied wird sicherlich schwer, wenn ich Ende Juni zurück nach Deutschland fliege.

Ich gehe hier zur Schule, allerdings unterscheiden sich amerikanische Schulen etwas von den deutschen. Ich habe zum Beispiel nur sechs Fächer – und die jeden Tag. Außerdem haben die Lehrer ihren eigenen Raum, und die Schüler müssen ständig den Raum wechseln. Deswegen gibt es auch keine Klassen, sodass man in jeder Stunde mit neuen Leuten zusammen ist. Nach der Schule sind sehr viele Schüler in Aktivitäten in der High School eingebunden. Die meisten machen Sport. Am populärsten ist im Herbst American Football, im Winter Basketball und im Frühling Baseball. Ich spiele Bowling. Es ist ein etwas außergewöhnlicher Sport, aber es macht sehr viel Spaß. Im Frühling werde ich Tennis spielen. Wir haben montags und mittwochs Training sowie dienstags und donnerstags jeweils ein Spiel im Bowling, sodass nicht viel Zeit in der Woche bleibt. Wenn ich nach Hause komme, bleibt gerade noch genug Zeit für Hausaufgaben oder um den restlichen Abend zusammen mit meiner Gastfamilie zu verbringen.

Am 1. Dezember haben wir unseren Weihnachtsbaum ausgesucht. Die Weihnachtsbaumplantage war riesig. Man musste sich zuerst für eine Sorte entscheiden und wurde dann zum entsprechenden Bereich gefahren. Wir haben ihn gleich geschmückt und auch das Haus dekoriert. Hier in Amerika haben sehr viel mehr Leute Weihnachtsbeleuchtung an ihrem Haus.

Heiligabend werden wir zu Hause sein und gemeinsam essen, wenn wir aus der Kirche zurück sind. Außerdem werden wir ein Geschenk bekommen: einen Matching Christmas Pyjama. Es ist eine amerikanische Tradition. In den USA werden die Geschenke nämlich nicht an Heiligabend, sondern am Weihnachtsmorgen geöffnet, und dafür trägt die ganze Familie den gleichen Weihnachtspyjama. Am zweiten Weihnachtstag, der hier übrigens kein Feiertag ist, werden wir zu den Großeltern fahren, die auf der anderen Seite von Washington leben. Es wird bestimmt interessant sein, während der Fahrt mehr von Washington zu sehen. Wir werden bis Neujahr bleiben und müssen dann zurück, da die Schule am 2. Januar wieder beginnt.

Im Advent und an Weihnachten von zu Hause weg zu sein ist eine der schwersten Zeiten, da man zusammenkommt und mehr Zeit als sonst mit seiner Familie verbringt. Ich vermisse sehr die Adventssonntage. Die Tradition, einen Adventskranz zu haben und jeden Sonntag eine Kerze anzuzünden, kennen sie hier nicht. Außerdem vermisse ich all die deutschen Weihnachtsspezialitäten wie etwa Lebkuchen, Spekulatius und Zimtsterne. Aber zum Glück hat meine Mutter ein Paket mit diesen Sachen geschickt, sodass ich etwas aus meiner Heimat habe und gleichzeitig meiner Gastfamilie zeigen kann, was wir zur Adventszeit essen. Meine Familie und ich halten Kontakt, indem wir schreiben und manchmal skypen, um zu wissen, was gerade beim anderen passiert und wie es allen geht.

Aber das Beste ist, so viel Zeit wie möglich mit der Gastfamilie zu verbringen, sodass man nicht allzu viel an zu Hause denkt. Wenn man beschäftigt ist, bleibt kaum Zeit für Heimweh. Ich wünsche meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland frohe Weihnachten. Ich hoffe, ihr hattet ein großartiges Jahr. Maira Scheumann